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Kreativität kennt keine Rente – 20 Jahre Laienkunst von Bewohnern in „St. Josef

Fulda. Im Caritas Altenpflegeheim „St. Josef“ in Fulda entwickeln und nutzen seit 20 Jahren Hausbewohner unter Anleitung von Margarete Schönherr ihre künstlerischen Talente. Anlässlich dieses Jubiläums wurde in einer Feierstunde mit Vernissage Margarete Schönherr von der Heimleitung geehrt und eine Ausstellung mit etwa 60 ausgewählten Werken der Bewohner aus verschiedenen Jahren eröffnet. Heimleiter Oliver Trousil begrüßte als besondere Freunde der „Jubilarin“ Pater Max Rademacher OFM, die ehemalige Bürgermeisterin von Großenlüder Silvia Hillenbrand sowie Dr. Hermann Otterbein.

Er wies in seiner Dankesrede darauf hin, dass die von der Künstlerin und Kunstpädagogin Schönherr 1992 initiierte Malgruppe mittlerweile fester Bestandteil des Heimangebots darstelle und über die Grenzen des Hauses hinaus bekannt geworden sei. Ausgewählte Werke seien zum Beispiel fester Bestandteil der jährlichen Seniorenausstellung der Stadt Fulda im Stadtschloss Fulda. Im Jahre 2000 wurden zudem in einem gemeinsamen Malworkshop mit der Kinderakademie Fulda junge und alte Menschen zusammengeführt und später im Rahmen gemeinsamer Treffen mit den Kindern der benachbarten Kindertagesstätte St. Blasius fortgesetzt. Auch die Beteiligung an der Ausstellung „Kunst und Caritas“ im ÜWAG-Kundenzentrum Fulda im Jahre 2009 stellte einen weiteren Höhepunkt im Schaffen der Gruppe dar.

Als Geheimnis für den Erfolg der Senioren nannte Trousil einerseits die Eigenschaften der teilnehmenden Menschen, sich mit Hingabe und Kreativität regelmäßig selbst zu fordern. Aber ganz wesentlich dabei sei oft ein kompetenter, Selbstvertrauen vermittelnder und motivierender Impulsgeber, der Menschen, die kaum oder keine Berührung mit Malerei hatten, eigene Fähigkeiten entdecken zu lassen, zu entwickeln und zu formen versteht, in ihnen Freude am eigenen Schaffen vermittelt und so eine neue Sinnhaftigkeit und Erfüllung für diesen Menschen sichtbar werden lässt.

Für das Seniorenheim kamen diese Momente in der Person Margarete Schönherrs zusammen, die in den Sitzungen zu Beginn jeweils die thematischen Aufgabenstellungen den Teilnehmern erklärt, durch wohldosierte, individuelle Begleitung erste Sperren überwinden hilft und so letztlich zu individuellen Ergebnissen führt, welche klar die Einzigartigkeit und Individualität des Einzelnen widerspiegeln. Aber auch wunderbare Gemeinschaftsarbeiten zeigen in ihrer Zusammenführung die Ausdruckstärke der einzelnen Teilnehmer. Als Zeichen der großen Anerkennung und des Dankes überreichte der Heimleiter Margarete Schönherr einen Blumenstrauch mit einem Geschenk. Sie bedankte sich sehr für die Würdigung ihrer langjährigen ehrenamtlichen Arbeit und die Durchführung dieser Feier. Dabei wies sie darauf hin, dass sie in all den Jahren es noch niemals erleben musste, Menschen ohne das Vermögen, sich künstlerisch auszudrücken, anzutreffen. Vielmehr konnte sie immer wieder erstaunliche Prozesse bei den einzelnen Teilnehmern feststellen, die manchmal erst im hohen Alter von 80 oder 90 Jahren ihre Möglichkeiten künstlerischen Schaffens entdeckten.

Allen Mitgliedern des momentan existierenden Malkurses überreicht sie gemeinsam mit dem Heimleiter eine Rose als Ausdruck der Anerkennung und des Dankes. Die Feier wurde musikalisch umrahmt durch Tamila Freimann aus Hofbieber und klang mit einem Imbiss und Umtrunk aus.

 

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