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Halleluja! – SABINETT und Gäste bereiteten geschmackvollen Weihnachtspunsch im Kulturkeller

Fulda. Die Grundlage für einen guten Punsch ist ein guter Wein. Nur mit dieser qualitätsvollen Basis kann die Mischung handverlesener Zutaten zu einem Gesamtgenuss werden, dessen Gehalt noch lange nachwirkt. Das Gesangstrio Sabinett hatte zum dritten Mal in Folge in den ausverkauften Kulturkeller geladen und damit wiederholt gezeigt, dass der sabinette Weihnachtspunsch ein solches Qualitätsprodukt ist, dessen Grundlage der für Melanie Grünkorn, Sabine Wittich und Sabine Kuhnert so typische Satzgesang darstellt. Mit André Barthelmes und Sebastian Kunz hatten sich die drei Sängerinnen zwei  junge Musiker an die Seite geholt, die den bewegenden Verlauf des Abends entscheidend  mitgestalteten und vor allem im Zusammenspiel mit Tony Osanah zeigen konnten, dass Virtuosität und Bühnenreife nichts mit Alter zu tun hat.

Fotos (39): Marzena Traber

Einer der vielen, ganz starken Momente des Abends und sichtlich auch zur Freude des „alten Hasen“ Osanah, der mit seinem Auftritt eine wahre Bandbreite seiner Gesangs- und Gitarren-Kunst aufführte.  Seine Interpretation von „Hurt“ wurde zu einer sehr emotionalen Hommage an Johnny Cash, der den Song von Trent Reznor auf einer seiner letzten CDs förmlich lebte. Zuvor aber hatte Lothar Schöne  das getan, was an einem weihnachtlichen Abend nicht fehlen durfte: er las eine Geschichte vor. Aus seinem Buch Schall und Rauch hatte er die Darstellung einer „Feindlichen Übernahme“ gewählt, die mit einem Schluss in bester Roald-Dahl-Manier zwar dezent, aber dennoch wenig festlich auch das Ende der beiden Protagonisten herbeiführte. Harfenistin Silvia Schüttler erinnerte das Publikum an die märchenhaften Momente des Lebens mit dem viel zu selten zu hörenden Klang der keltischen Harfe. Für diesen Abend eine stimmungsvolle und passende Atmosphäre schaffende „Zutat“.   Nach einem eher getragenen ersten Programmteil kam in der zweiten Hälfte des Abends mit dem Trio Sebastian Scheuthle, Kilian Gutberlet und Michael Ransburg schließlich ein Energie-Paket auf die Bühne, das den Weihnachtspunsch zum Sieden brachte.

Mit geistreichem Humor, hintergründiger Poesie sowie einer vielfältigen Vortragskunst der Extraklasse servierten die drei Künstler einen Ausschnitt aus ihrem abendfüllenden Programm „Es menschelt“, das ihrem Heimatort Fulda nach diesem Weihnachtspunsch sicher den nächsten ausverkauften Kulturkeller kurz vor Heilig Abend beschert.  Mit der genialen Idee der Regie, zunächst mit dem Ende von „Tingel-Tangel“ durch Sabinett die weibliche, dann mit der korrespondierenden Einführungsnummer der drei Herren die männliche Form des „Zickenkriegs“ zu interpretieren, wurde ein weiterer prägender Aspekt des Abends pointiert: Sabinett hatte jedem Künstler individuellen Raum für Entfaltung ermöglicht, gleichzeitig aber auch  durch die Verwebung der eigenen Gesangskunst mit den Vorträgen der Gäste neben harmonischen Ensemble-Interpretationen auch neue Seiten der eigenen Songs entstehen lassen. Das Trio steht mittlerweile seit 11 Jahren auf der Bühne und kann sein Publikum immer noch überraschen.

Im Mittelpunkt der Sabinett-Beiträge standen die allesamt aus eigener Feder stammenden Songs der drei Sängerinnen und waren in einer Mischung aus Sabinett-Klassikern und seltener aufgeführten Stücken  sorgsam ausgewählt. Herausragend und daher besonders nennenswert waren unter anderen das mit Silvia Schüttler an der Harfe  interpretierte „Sehnsucht“  oder „Satt“, durch Melanie Grünkorn mit schauspielerischem Talent zornig eingeleitet, ganz im Sinn des folgenden Songtextes. Mit einem Finale aller Künstler und der gemeinsam gesungenen Cohen-Hymne „Halleluja“ wurde der diesjährige Weihnachtspunsch beschlossen. Sabinett haben ihr Publikum schon vor dem zweiten Advent weihnachtlich beschenkt und erneut bewiesen, dass sie nicht nur musikalisch überzeugen, sondern auch hervorragende Entertainerinnen und Gastgeberinnen sind. (Text: Annette Deibel)

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