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Der Wunsch hilft beim Weg 6. OloV-Netzwerktreffen beleuchtete Wege, Hürden und Hilfen der Berufsorientierung

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Fulda. Wrestler, Profifußballer oder Künstlerin – das sind Berufe, von denen junge Menschen im Alter von 14 Jahren träumen. Dass es nicht selten an realistischen Berufsvorstellungen mangelt und die Entscheidung für eine Ausbildung deshalb schwer fällt, wurde beim 6. OloV- Netzwerktreffen, das kürzlich im Bonifatiushaus Fulda stattfand, deutlich.

Die OloV-Akteure aus Politik, Wirtschaft und Bildung unterstützen Jugendliche beim Übergang von Schule-Beruf. Unter anderem gehören Berufsvorbereitungsmaßnahmen in Schulen, Praktika in Betrieben, Ausbildungsmessen oder die Vermittlung von Ausbildungsplätzen zur OloV-Strategie, die Bestandteil des hessischen Ausbildungspaktes ist.

Was Jugendliche am Übergang Schule-Beruf planen, welche Wege die jungen Menschen gehen und welche Hürden sie dabei überwinden müssen, waren zentrale Fragen des Treffens. Antworten gaben Prof. Dr. Sylvia Rahn, Professorin für Berufspädagogik an der Bergischen Universität Wuppertal, und Dr. Tim Brüggemann, Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Münster. Beide Wissenschaftler präsentierten im Rahmen eines Vortrages aktuelle Ergebnisse aus der Berufsorientierungsforschung.

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Die Grundlage bildete eine Längsschnittstudie zum Berufswahlverhalten, die im Auftrag des Rhein-Erft-Kreises und der Agentur für Arbeit Brühl (Nordrhein Westfalen) durchgeführt worden ist. 3500 Schülerinnen und Schüler aller Schulformen waren über einen Zeitraum von vier Jahren zu verschiedenen Aspekten des Berufswahlverfahrens befragt worden – unter anderem nach dem angestrebten Schulabschluss, dem Berufswunsch, den verschiedenen Maßnahmen der Berufsorientierung sowie den konkreten Bewerbungsaktivitäten.

Dass ein großer Teil der Haupt- und Realschüler es vorzieht, vor einer Dualen Ausbildung zunächst einen höheren Schulabschluss zu erreichen, ist ein Ergebnis der Studie. Hürden bei der Berufswahl sind neben den fehlenden realistischen Berufswünschen auch unzureichende Bewerbungsaktivitäten und fehlendes Wissen rund um den Bewerbungsfahrplan.

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Was dabei helfen könnte, den Übergang von Schule-Beruf besser zu gestalten, erklärte Prof. Dr. Tim Brüggemann: „Wer keinen Berufswunsch hat, hat keinen Plan. Wer einen hat, hat auch häufiger eine Anschlusslösung im Kopf.“ Insofern könne die Arbeit an den Berufswünschen ein Lernziel in der Berufsorientierung sein. Auch ein Plan B oder C in der Berufswahl schade nicht. Zudem seien Praktika sehr hilfreich, um eine realistische Vorstellung von verschiedenen Berufen zu bekommen. „Darüber hinaus ist es sinnvoll, so Prof. Dr. Sylvia Rahn, „das soziale Kapital bzw. familiäre Netzwerk zu nutzen und den Berufswahlfahrplan so zu kommunizieren, dass er in allen Klassenzimmern und Elternhäusern ankommt.“

141212_OloV3Nach dem Vortrag der Wissenschaftler wurden verschiedene Fragen rund um die Einflussfaktoren zur Berufswahl Jugendlicher in Arbeitsgruppen diskutiert und die Ergebnisse im anschließenden Plenum präsentiert.

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