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Vierzig Jahre rund um die Uhr in Betrieb – Kläranlage Gläserzell und die Mitarbeiter auch an den Feiertagen im Dauereinsatz

Kläranlage Fulda-Gläserzell 1975

Kläranlage Fulda-Gläserzell 1975

Fulda. Was nach vielen Vorbereitungen bereits im Jahr 1972 begann, war mit der Inbetriebnahme zum Jahresende 1974 eine Sensation – die erste großtechnische, biologische Kläranlage der Stadt Fulda in Fulda-Gläserzell mit einer Reinigungskapazität für umgerechnet 150.000 Einwohnerwerte. Unter dem damaligen Verbandsvorsitzenden, Fuldas Oberbürgermeister Dr. Hamberger, wurde das einst 14.000.000 DM (ca. 7.160.000 €) teure Großprojekt mit Weitsicht für den Gewässerschutz vorangetrieben. Die alte Kläranlage am Breiten Weg im Bereich des jetzigen Parkplatzes an der Weimarer Straße, die nur über eine mechanische Reinigungsstufe verfügte, wurde 1974 durch die neu errichtete Kläranlage in Gläserzell abgelöst. Mit dieser modernen Kläranlage, die nun über eine mechanische und biologische Reinigungsstufe verfügte, wurde ein Quantensprung in der Abwasserreinigung erreicht – die Reinigungsleistung stieg von ca. 30% auf über 90% (heute über 98%) und führte zu einer deutlichen Verbesserung der Gewässerqualität in der Fulda.

Doch die beste Technik ist ohne die fachkundige Bedienung nicht zu gebrauchen, so dass die Kläranlage Fulda-Gläserzell von Anfang an im Drei-Schicht-Betrieb geführt wurde – auch an Weihnachten, Silvester und Ostern. Der erste Weihnachtsdienst – rund um die Uhr – wurde 1974 erstmalig von den Mitarbeitern des Abwasserverbandes Fulda vor Ort auf der Kläranlage Gläserzell wahrgenommen und jährt sich nun zum vierzigsten Male. Mit diesem Jubiläum zum Jahresende blickt der Abwasserverband Fulda auch mit Dank auf den Einsatz seiner Mitarbeiter auf der Kläranlage Fulda-Gläserzell, eine der größten Kläranlagen im Regierungsbezirk Kassel, zurück. „Dank stetiger Ertüchtigungen und technischer Modernisierungen ist die Kläranlage noch gut in Schuss und für die Zukunft gut gerüstet“ erläutert der zuständige Betriebsleiter Albert Glocker.

Mit dem fachkundigen und engagierten Betriebspersonal erfüllt die Kläranlage mehr als die gestellten Anforderungen bei einem sehr geringen Energiebedarf, was sich unlängst anhand einer Studie bestätigte. Unglaubliche 500 Milliarden Liter Abwasser hat die Kläranlage Fulda-Gläserzell bisher mit Bravour gereinigt, was in etwa 230.000 Füllungen des Fuldaer Rosenbades entspricht. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1974 sind zwischenzeitlich an die 27 Millionen Euro in erforderliche Erneuerungen und Anpassungen an neue Umweltstandards investiert worden. Besonders stolz ist das ganze Klärwerksteam auf die sehr hohe Eigenstromerzeugung, die 97% des Strombedarfs abdeckt, die hessenweit einmalige Zertifizierung zur Qualitätssicherung der Klärschlammverwertung und auf die Prozesswasserbehandlung im Deammonifikationsbetrieb – ein neues und innovatives Verfahren zur Stickstoffentfernung aus dem Abwasser.

Auch für die Zukunft plant der Abwasserverband weitreichende Investitionen in eine gesicherte Abwasserableitung und Abwasserreinigung. „Was die Bürger häufig leider nicht sehen und wissen“ erläutert Joachim Adams, Geschäftsführer des Abwasserverbandes Fulda, „dass neben den Kläranlagen auch eine enorme Infrastruktur in Form von Kanälen und Sonderbauwerken im Kanalnetz zur Abwasserentsorgung benötigt wird“. Derzeit beziffert sich das Anlagevermögen des Verbandes auf fast 140 Millionen Euro und dennoch kostet der gesamte Service vom Haus bis zum gereinigten Schmutzwasser lediglich 23 Cent je Tag und angeschlossenem Einwohner, so Adams.

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