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Magistrat will Flurbereinigungsverfahren beantragen

Der Magistrat der Stadt Hünfeld will für die Gemarkung von Dammersbach ein vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren beantragen. Wie Bürgermeister Stefan Schwenk dazu mitteilt, hatten sich im Vorfeld bereits der Ortsbeirat und die örtliche Arbeitsgruppe im Rahmen des SILEK-Verfahrens für die Durchführung eines Flurbereinigungsverfahrens ausgesprochen.

Angesichts des Flächenbedarfs und der finanziellen Dimension sei es nur im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens möglich, die notwendigen Flächen bereitzustellen und die Investitionskosten zu schultern, die für Dammersbach im Rahmen des präventiven Hochwasserschutzes erforderlich sind, erklärte dazu der Bürgermeister. 2013 war Dammersbach nach einem Starkregen von einem Hochwasser in der Ortslage betroffen worden, das auch an zahlreichen Gebäuden erheblichen Schaden angerichtet hatte. Die Stadt hatte daraufhin ein Ingenieurbüro beauftragt, Vorschläge für einen präventiven Hochwasserschutz zu erarbeiten. Angesichts der engen Tallage ist dies nur durch ein komplexes Maßnahmenpaket mit der Schaffung von Retentions- und Rückhalteflächen sowie dem Ausbau des Grabensystems möglich. Die Kosten allein für diese präventiven Hochwasserschutzmaßnahmen wurden durch das Ingenieurbüro auf über 400.000 Euro grob eingeschätzt. Die Ergebnisse waren seinerzeit im Rahmen einer Informationsveranstaltung mit der Dammersbacher Bürgerschaft und dem Ortsbeirat diskutiert worden. Dabei hatten die Dammersbacher eine breite Zustimmung zu dem weiteren Vorgehen signalisiert. Durch das Flurbereinigungsverfahren können allerdings nicht nur Maßnahmen zum präventiven Hochwasserschutz ermöglicht werden, im Rahmen des Verfahrens ist auch eine Verbesserung der Agrarstruktur mit entsprechendem Flächenzuschnitt für die moderne Landwirtschaft und eine Verbesserung des Wegenetzes möglich. Gleichzeitig bietet das Flurbereinigungsverfahren die Chance, beispielsweise zu schützen und andere landschaftspflegerische und naturschützerische Maßnahmen umzusetzen. Da auch die Gemarkung von Dammersbach in das SILEK-Verfahren einbezogen war, besteht die Aussicht auf erhöhte Fördermittel des Landes. Betragen diese ohne vorgeschaltetes SILEK-Verfahren 75 Prozent, erhöhen sie sich mit SILEK auf 80 Prozent. Die Stadt Hünfeld hatte zugesagt, nicht nur 10 Prozent und damit die Hälfte der verbleibenden Kosten, zu übernehmen, sondern den städtischen Anteil auf 12,5 Prozent aufzustocken und bei Maßnahmen, die ganz oder überwiegend im öffentlichen Interesse liegen, dafür die verbleibenden Kosten sogar voll zu übernehmen, um die Grundstückseigentümer zu entlasten.

Angesichts der breiten Zustimmung, die die Dammersbacher bislang signalisiert hätten, hofft der Bürgermeister, dass der Einstieg in ein erstes Flurbereinigungsverfahren nach SILEK in Dammersbach gelingen werde. Sollte dies erfolgreich verlaufen, könnte Dammersbach auch Muster- und Modellcharakter für weitere Stadtteile haben, so Bürgermeister Schwenk abschließend.

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