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Drei Rundwege um Kleinsassen verbinden Natur- und Kunstgenuss / Der Milseburg-Malerrundweg

„Ein köstlicher Maler ist der Herbst…“, beginnt ein Gedicht des  österreichischen Poeten Franz Eichert. Es passt zum goldenen Oktober, der die Rhön mit seinen leuchtenden Rot- und Gelbtönen so ansehnlich schmückt, dass man als Wanderer diesen Anblick gerne festhalten möchte. Auf dem Milseburg-Malerrundweg lässt sich nachempfinden, was Künstler seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer wieder dazu bewogen hat, diese Gegend und ihre Stimmungen auf Leinwand zu bannen.

Kein anderer Berg zwischen Alpen und Nordsee dürfte so oft gemalt worden sein wie die Milseburg. Zurückzuführen ist dies auf die 1855 in Kleinsassen gegründete Künstlerkolonie, die zu einem beliebten Treffpunkt für mehr als 80 Maler aus Akademien wie Weimar, Dresden und Düsseldorf wurde. Hier hat die Rhöner  Freiluftmalerei ihren Anfang genommen.

Der 7,2 Kilometer lange Milseburg-Malerrundweg beginnt mitten in Kleinsassen. In der Biebertalstraße kurz vor der Abzweigung in die Julius-von-Kreyfelt-Straße befindet sich eine Info-Tafel über die Geschichte des Malerdorfs. Zur kostenlosen Mitnahme liegen Flyer mit den eingezeichneten Malerwegen wettergeschützt aus. Außer dem Milseburg-Rundweg gibt es zwei weitere, kürzere Malerrundwege, die allesamt im vergangenen Jahr vom Verein „Malerdorf  Kleinsssen“ eröffnet wurden. Entlang der Strecken werden auf  Schildern Gemälde verschiedener Künstler präsentiert, die in und um Kleinsassen tätig waren oder sind. Manche Werke sind an jenen Orten platziert, wo sie entstanden sein könnten.

Zunächst verläuft der gut ausgezeichnete Milseburg-Malerrundweg idyllisch entlang der Bieber im Biebertal. Durch herbstbuntes Laub erhascht der Spaziergänger gleich hinter dem Dorf einen ersten Ausblick auf die Milseburg. Auch wenn der 855 Meter hohe Berg nicht umrundet wird, bietet der Weg verschiedene Blickwinkel auf die „Perle der Rhön“: Erst sieht sie aus wie ein Vulkankegel mit Krater, von etwas weiter südlich betrachtet wie eine Kuppel und schließlich, vom gegenüberliegenden Stellberg aus, zeigt sie sich in ihrer typischen Form, dem „Sarg des Riesen Mils“.  Auch der 759 Meter hohe Bubenbader Stein ist Teil dieses Rhön-Panoramas.

Der Abschnitt durch das Naturschutzgebiet Stellberg läuft sich selbst an einem Sonntagnachmittag eher einsam, während nahe der Maulkuppe, wo das „Fuldaer Haus“ zur Einkehr einlädt und Werke des Poppenhausener Skulpturenwegs passiert werden, viele andere Spaziergänger unterwegs sind. Die gesamte Strecke ist befestigt und somit für Kinderwagen geeignet. Teilweise verläuft sie auf der Hochrhöner-Extratour „Milseburg“.

Wer im Herbst die Gelegenheit für die Wanderung versäumt hat, muss nicht enttäuscht sein: Auch im Winter bietet der Milseburg-Malerrundweg reizvolle Ausblicke, wie die Schneebilder von Carl Wagner, Julius von Kreyfelt und Hans Schmandt erahnen lassen.
www.malerdorf-kleinsassen.de

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Umwelt & Tourismus