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„Menschen auf ihrem Glaubensweg Halt geben“ Weihbischof Diez weihte fünf Diakone

„Der Gekreuzigte will Euch Halt geben, damit Ihr die Menschen auf ihrem Glaubensweg halten könnt“, sagte Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez am Samstag im vollbesetzten Fuldaer Dom zu fünf künftigen Diakonen. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes spendete der Weihbischof vier Priesteramtskandidaten und einem Bewerber für den Ständigen Diakonat die Diakonenweihe. Zu Diakonen geweiht wurden Christoph Acker aus der Pfarrei St. Martin in Bad Orb, Bien Bui-Trong aus der Pfarrei Hll. Vietnamesische Märtyrer in Stuttgart und Ingo Heinrich aus der Stadtpfarrei Hll. Simplicius, Faustinus und Beatrix in Fulda, Florent Mukalay-Mukuba aus der Pfarrei St-Bavon/Regina Pacis in Kamina (Demokratische Republik Kongo) sowie im Hinblick auf den Ständigen Diakonat Matthias Respondek aus der Pfarrei St. Johannes der Täufer in Fulda-Johannesberg.

Unverbindlichkeit in Beziehungen und Freundschaften und die Angst, sich für eine verbindliche Lebensform dauerhaft zu entscheiden, kennzeichne heute die Grundhaltung vieler Menschen, betonte der Weihbischof zu Beginn seiner Predigt. „Andererseits kennen viele Menschen auch die Sehnsucht nach Klarheit, nach Entschiedenheit, nach Verbindlichkeit. Gerade junge Leute suchen nach klaren und verbindlichen Antworten auf ihre Fragen, nach überzeugenden Lebensrezepten, nach authentischen und echten Menschen, die ein Wort halten, das sie gegeben haben.“ Das gelte auch für das geistliche Leben. Auf einer Darstellung in der Schlosskapelle zu Tirol lehne sich Josef von Arimatäa an den am Kreuz schon auferstandenen Jesus Christus an und halte sich an ihm fest. Der Auferstandene gebe ihm Halt und lasse ihn Haltung bewahren. Diez erinnerte an die hl. Edith Stein, die auch im Angesicht Ihrer Deportation nach Auschwitz ungebrochen blieb, und betonte, dass es viele Menschen gebe, die selbst in extremen Situationen nicht ihre Würde verloren hätten. „Der Glaube, von Gottes Hand gehalten zu werden, sich von Christus gehalten zu wissen, ließ sie Haltung bewahren.“

Für einen ehrlichen Blick auf das eigene Selbst mit seinen Licht- und Schattenseiten könne das Gebetswort „Herr, du kennst mich!“ hilfreich sein. „Es will den Glauben bestärken und Vertrauen wecken, aus der Erfahrung im Glauben: Ich bin angeschaut, ich bin geliebt. Sicher kann es auch ein Wort sein, das mich richtet! Aber zuerst soll es ein Wort sein, das mich vertrauen lässt, das mir Geborgenheit schenkt.“ Jesus sage über die Größe eines Menschen: „Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein.“ und „Denn auch der Menschensohn ist nichtgekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ Ein großer Mensch sei laut Diez, wer sich in das Licht der Wahrheit stelle, sich an Jesus festhalte, sich mit seinen Licht- und Schattenseiten dem göttlichen Du anvertraue und sich in allen Situationen seines Lebens von diesem getragen und gehalten wisse. Jeder der Diakone habe sich ein Ankerwort ausgesucht für sein Leben. „Es sind Worte, die Halt geben, Worte, die Gottes Haltung zu den Menschen darstellen“, betonte der Weihbischof.

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