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Neue Perspektiven für St. Elisabeth

Angesichts kontinuierlich sinkender Zahlen an Gemeindemitgliedern hat sich der Verwaltungsrat der katholischen Pfarrgemeinde St. Elisabeth in Abstimmung mit dem Bistum Fulda im Rahmen der „Strategischen Ziele zur Ausrichtung der Pastoral im Bistum Fulda 2030“ dazu entschlossen, die Struktur der Pfarrgemeinde mittelfristig neu zu ordnen und plant deswegen den Umzug des Kirchortes von St. Elisabeth in die traditionsreiche ehemalige Konviktskapelle im Caritas-Behindertenwohnheim in der Ratgarstraße 13. In Kooperation mit der Stadt Fulda sollen für die Liegenschaften der Pfarrgemeinde am Gallasiniring neue Perspektiven eröffnet werden.

Die Pläne wurden den Gemeindemitgliedern im Anschluss an den gestrigen Sonntagsgottesdienst von Gemeindepfarrer Monsignore Elmar Gurk, Franz Josef Heimann vom Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde sowie vom Magistrat der Stadt Fulda, vertreten durch Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner, vorgestellt.

Monsignore Gurk skizzierte dabei die Entwicklung der Zahlen der Gemeindemitglieder, die zum Zeitpunkt der Gründung im Jahr 1951 noch rund 8000 Katholiken betrug. Im Jahr 1992 hatte sich die Zahl bereits auf 3300 reduziert, im Moment liegt sie im Gebiet der Alt-Pfarrei St. Elisabeth bei 1400. Die im Jahr 2014 fusionierten Pfarreien von St. Elisabeth, St. Sturmius und St. Maria (Rosenkranzkirche) haben derzeit insgesamt rund 3000 Gemeindemitglieder.

Angesichts dieser Zahlen sei es unausweichlich, dass sich die Pfarrei Gedanken über die zukünftige Struktur mache, so Monsignore Gurk. Vor diesem Hintergrund sei man zu dem Entschluss gekommen, ab Sommer 2021 die Konviktskapelle in der Ratgarstraße im Schulviertel anstelle der Elisabethkirche als Gottesdienstraum der Kirchengemeinde zu nutzen und so in das Gemeindeleben zu integrieren. Zugleich rücken die Kirchengemeinde und die Caritas-Behinderteneinrichtung zusammen.

Die kirchlichen Gebäude und Grundstücke am Gallasiniring sollen der Stadt im Zuge eines Erbbaurechts übertragen und einem sozialen, gemeinwirtschaftlichen Nutzen zugeführt werden. Das für dieses Gebiet aktuell laufende Förderprogramm „Soziale Stadt“ bietet die Chance, mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land Hessen eine gemeinwohlorientierte Entwicklungsperspektive zu erarbeiten. Die Stadt Fulda beabsichtigt in diesem Zusammenhang einen städtebaulichen Wettbewerb auszuloben, aus dem heraus Nutzungs- und Entwicklungskonzepte für das Areal entwickelt werden sollen. Das Bistum ist eingeladen, eigene Vertreter in die Auswahljury zu entsenden.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld äußerte sein Bedauern, dass die Pfarrgemeinde ihren Standort und auch ihr Wahrzeichen, die St.-Elisabeth-Kirche mit ihrem quartiersbildprägenden Turm, aufgeben müsse. Gleichzeitig zeigte er sich zuversichtlich, dass das beabsichtigte Verfahren eines städtebaulichen Wettbewerbs die beste Möglichkeit biete, den Ort im Sinne seiner bisherigen kirchlichen Nutzung zum Wohle aller Bewohner des Stadtteils weiterzuentwickeln. Die Stadt könne sich hierbei einen Dreiklang unter dem Leitgedanken „Wohnen – Kultur – Sport“ vorstellen.

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