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Nachhaltigkeitstag der IBE GmbH liefert interessante Informationen zur regenerativen Produktion im Objektbereich

„Nachhaltigkeit und Fortschritt müssen kein Widerspruch sein“ – unter diesem Motto hatte Ulrich Schuchardt von der Firma IBE GmbH vor wenigen Tagen zu einem Nachhaltigkeitstag in seinen Firmensitz nach Alsfeld eingeladen. Als Referenten waren Martin Pfeiffer von der Firma Aquafil S.p.A., Verona, angereist sowie Martin Juckenath und Karl-Heinz-Hemel von der Firma Anker, Düren. Beide Unternehmen sind langjährige Partner der IBE und Vorreiter in Sachen Wiederverwendung von Kunststoff in ihren Produkten, hier insbesondere Nylongarne und Teppiche, die sich inzwischen in vielen Objekten weltweit finden. Kein Wunder – ist doch gerade das Thema Plastikmüll eines der drängendsten unserer Zeit. So waren einige Gäste aus der Wirtschaft, der Politik und anderen Institutionen der Einladung gefolgt, u.a. Stefanie Richter vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft (BMVW) sowie Mathias Köhl und Michael Refflinghaus als Vertreter der Stadt Alsfeld. Richter begrüßte es sehr, dass Veranstaltung wie diese Begegnung und Austausch initiierten und gemeinsames Lernen ermöglichten.

„Plastikmüll ist in aller Munde“, führte Schuchardt in den Nachmittag ein, „Plastiksammeln inzwischen auch, und das ist auch gut so.“ Aktionen zum Absaugen von Oberflächenmüll auf den Meeren machten inzwischen genauso auf sich aufmerksam wie Initiativen großer Konzerne, die in absehbarer Zeit ihre Sortimente auf erheblich weniger Plastik umstellen wollen. Als Partner der Wirtschaft könne auch sein Unternehmen gemeinsam mit seinen Lieferanten an dieser Schraube drehen, führte Schuchardt aus und zitierte Giulio Bonazzi, den Vorstandsvorsitzenden von Aquafil, mit den Worten „Nachhaltigkeit ist kein Ziel, das es zu erreichen gilt, sondern eine Einstellung, ein Bewusstsein, ein Prinzip, von dem wir uns leiten lassen müssen.“ Sein Unternehmen tut dies schon lange Jahre, wie Martin Pfeiffer anschließend darlegte: Angefangen in den 90er-Jahren, führte man den Recyclinggedanken bei Aquafil fort und trug in Verona bereits in den Jahren 2011 und 2012 16.000 Tonnen Wertstoffe zusammen, um sie zu einem wiederverwertbaren neuen Produktionsstoff zu verarbeiten, der den hohen qualitativen Anforderungen des Garnherstellers entsprach. Der Geschäftsführer von Aquafil erläuterte den klassischen Herstellungsprozess von Nylongarn, das in fast allen Wirtschafts- und Lebensbereichen zum Einsatz kommt, und stellte diesen dem Regenerationsprozess gegenüber, den sein Haus entwickelt hat. Die Entwicklung und Herstellung des Fadens „Econyl“ setzt da an, wo bereits Material vorhanden ist. Aus diesem Grund hat das Unternehmen ein weltweites Rücknahmesystem initiiert. „Pre-consumer“-Wertstoffe umfassen Produktionsabfälle, Kunststoffreste und Meeresplastik. „Zunehmend werden aber „post-consumer“-Wertstoffe gewonnen, Materialien, die am Ende ihres Lebenszyklus stehen, und gezielt eingesammelt werden, bevor sie als Müll entsorgt werden. Dieses Vorgehen wirkt sich zum einen positiv auf die Qualität der Wertstoffe aus, zum anderen verhindert es, dass Müll überhaupt ins Meer gerät und dort versinkt. Trotz aller voranschreitender Technik ist es nämlich derzeit noch kaum möglich, abgesunkene Partikel zu bergen. Das Ziel von Aquafil ist der 100%ige Einsatz solcher „post-consumer“-Wertstoffe, die das Unternehmen kauft oder – wie bei Teppichen in den USA – über ein Pfandsystem bezieht, legte Pfeiffer dar. Durch die inzwischen jahrzehntelange Forschung des Unternehmens in diesem Bereich konnte ein Prozess entwickelt werden, der bei einer massiven Einsparung an Wasser und Energie einen sowohl quantitativ als auch qualitativ derart hohen Ausstoß hat, dass das dadurch gewonnene Caprolactam unendlich oft zu 100% regeneriert werden kann, wie Pfeiffer ausführte. „Wir werden damit gänzlich unabhängig von Erdöl als Rohstoff und können uns zudem über eine CO2-Einsparung von 80% freuen.“

Weiterverarbeitet wird dieser besondere Faden in Düren von der Firma Anker. Für sie berichtete Martin Juckenath von der Bedeutung regenerativ hergestellter Rohstoffe für die Produktlinien seines Unternehmens, das auf einen Anteil von 75% der nachhaltigen Econyl-Faser in seiner Fertigung blickt. „Wir sehen auf dem Markt eine hohe Nachfrage nach solchen Produkten“, gab Juckenath an: Seine hochwertige auch vom Design her überzeugende Kollektion werde auf Modenschauen, beispielsweise von Chopard, verlegt, in zahllosen öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden verwendet und vielerorts präsentiert.

Einen weiteren Aspekt von Nachhaltigkeit brachte an diesem Nachmittag Karl-Heinz Hemel ins Gespräch. „Mit der richtigen und regelmäßigen Reinigung bleiben Teppichböden selbst unter starker Beanspruchung lange Jahre sauber und schön“, lautete sein Credo, das er mit einer im wahrsten Sinne des Wortes wirkungsvollen Vorführung unterstrich.
Was es ansonsten noch in Sachen Zukunft auf dem Sektor der Bankeinrichtung zu wissen gibt, das führte zum Abschluss des Tages Ulrich Schuchardt aus. Das Konzept der „Beraterbank 2020“, das sein Unternehmen bereits mehrfach in verschiedenen Bankhäusern umsetzen konnte, berücksichtigt die Veränderungen im Kundenverhalten, die sich gerade in den letzten Jahren manifestiert haben „und noch lange nicht am Ende sind“, wie Schuchardt betonte.
Am Ende dieses hochinteressanten Tages hatten die Gäste zum einen ganz viel über die verschiedensten Zukunftsvisionen gelernt, zum anderen auch gesehen, wie ökologisch sinnvolles und verantwortungsbewusstes Handeln von Geschäftspartnern zum Erfolg führen kann – vielleicht auch für sie ein Impuls, neu zu denken.

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