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51 Mädchen und Jungen machten bei Berufsfeuerwehrtag mit – Eine 24-Stunden-Schicht wie echte Feuerwehrleute

„Mit der Jugend zum Ziel“ – so lautet das Motto der Jugendfeuerwehren der Stadt Fulda. Das konnten 45 Jugendfeuerwehr-Mädchen und -Jungen aus unterschiedlichen Jugendfeuerwehren sowie sechs Jugendliche des Jugendrotkreuzes beim diesjährigen Berufsfeuerwehrtag unter Beweis stellen.

Der Berufsfeuerwehrtag ist ein Aktionstag für die Jugendfeuerwehren. Er soll eine 24-Stunden-Schicht einer Berufsfeuerwehr nachstellen. Dieser Tag wird durch Ausbildungseinheiten und gestellte Szenarien sowie gemeinsames Essen, Spielen oder Filmschauen zu einem ganz speziellen Erlebnis. Die Jugendlichen kommen aus nahezu allen Jugendfeuerwehren der Stadt Fulda und sind im Alter zwischen 10 und 16 Jahren. Einige kennen sich schon, andere nicht – und trotzdem müssen sie gut gemeinsam die ihnen gestellten Aufgaben lösen.

Vorbereitet wurde der Berufsfeuerwehrtag durch Andreas Baumruck und sein 15-köpfiges Ausbilderteam. Der Tag begann am Feuerwehrstützpunkt Fulda-Ost. Hier bezog man zunächst mit Feldbetten die Zimmer, und die Jugendlichen wurden anschließend wie bei den „Großen“ auf die verschiedenen Fahrzeuge eingeteilt. Danach ging es zur Firma Hubtex, die ihren Hof und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. Dafür galt der Firmenleitung und den Angestellten, die uns an diesem Tag außerhalb ihrer Arbeitszeit die Jugendlichen begleiteten, ein großes Dankeschön der Feuerwehr Fulda.

An vier Stationen konnten die Kinder trainieren, wie ein Feuer gelöscht wird, wie eine patientenorientierte Rettung funktioniert, Erste Hilfe geleistet wird und Personen unter schwerer Last befreit werden. Zwischendurch, über den Tag verteilt, galt es natürlich auch verschiedene „Einsätze“ abzuarbeiten. So wurden Personen aus einem verrauchten Keller oder vom Garagendach gerettet. Bei gestellten PKW-Unfällen am Tag und in der Nacht mussten Verletzte versorgt werden. Ein besonderes Szenario: Nach einem Unfall wurde eine Person als vermisst gemeldet, so dass die komplette Mannschaft in der Nacht noch nach ihr suchen durfte.

Das Highlight des Tages war allerdings die Großübung auf einem Bauernhof in Zirkenbach. Bei einem angenommenen Brand der Maschinenhalle galt es, die angrenzenden Gebäudeteile abzuschirmen. Des Weiteren wurden sechs Personen in der brennenden Maschinenhalle vermisst. Die Jugendlichen hatten hier die Aufgabe, eine Wasserversorgung herzustellen, den Brand zu löschen und die verletzten Kinder zu versorgen. Die eingeladenen Familien der Kinder sowie Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, der Leiter der Feuerwehr Fulda, Thomas Helmer, Stadtverordneter Michael Ruppel, der Sprecher der ehrenamtlichen Kräfte, Michael Assenmacher, und auch die Ortsvorsteher aus dem Kirchspiel Johannesberg konnten sich von der guten Zusammenarbeit der Jugendlichen überzeugen. Schnell waren alle vermissten Personen gefunden und wurden vom Jugendrotkreuz professionell versorgt.

OB Wingenfeld zeigte sich beeindruckt vom umsichtigen Handeln und bedankte sich für den Einsatz. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich Jugendliche wie auch Erwachsene in diesem Maße für die Allgemeinheit einsetzen. „Gerade in der heutigen Zeit ist dies ein wichtiger Baustein in unserer Gesellschaft“, betonte der OB. Sein besonderer Dank galt den Ausbildern, die den Jugendlichen ein unvergessliches Wochenende bescherten. Feuerwehrchef Helmer ermutigte die Jugendlichen, sich weiterhin in der Feuerwehr zu engagieren, „denn so wie Ihr Euch bei der Übung präsentiert habt, seid Ihr für die Einsatzabteilung gut gerüstet.“ Ein hoher Ausbildungsstand sei ein wichtiger Baustein in der Arbeit der Feuerwehren. „Was an diesem Tag auf die Beine gestellt wurde, ist unglaublich. Im ersten Moment war ich direkt unsicher, ob es ein realer Einsatz oder wirklich nur eine Übung war“, sagte Helmer. Seinen Respekt zollte er den Organisatoren und Ausbildern: „Angesichts hoher Ansprüche am Arbeitsplatz und der damit verbundenen geringeren Zeit für die Familie sich derart aktiv für die Jugendarbeit einzusetzen, verlangt unglaublich viel Motivation für die gute Sache!“. Helmers Dank galt allen Teilnehmern sowie den Eltern, die ihre Kinder in die Jugendfeuerwehr gehen lassen.

Michael Assenmacher stellte vor allem heraus, dass es erfreulich ist, so viele Jugendliche und Betreuer aus den unterschiedlichen Wehren zusammenarbeiten zu sehen. „Das ist Feuerwehr! Schnell und unkompliziert zu handeln, gemeinsam an einem Strang zu ziehen – das alles wird hier gelebt“, lobte er. Er wünschte sich, dass die Jugendlichen das Erlebte mit in ihren Freundeskreis und in die Schulen nehmen mögen, um Werbung für ihr Hobby zu machen. „Wir brauchen Euch, Ihr seid die Zukunft!“, rief er den Kindern zu.

Zum Abschluss bedankte sich Stadtjugendfeuerwehrwartin Melanie Medler noch bei allen Teilnehmern, Gästen und Eltern. Ihr besonderer Dank galt Thomas Helmer, denn ohne seine Zustimmung zur Bereitstellung der Fahrzeuge, sein Vertrauen in die Ausbilder sowie sonstige Unterstützung sei diese Veranstaltung nicht möglich, betonte sie. Im Anschluss gab es noch einen kleinen Imbiss am Bürgerhaus in Zirkenbach, der durch Kameraden aus den Einsatzabteilungen der Feuerwehren aus dem Bereich Süd vorbereitet wurde.

Und wie es bei der Feuerwehr so ist, kam auch schon bald der nächste „Einsatz“, und die Jugendlichen durften los um anderen zu helfen. Müde, aber glücklich wurden sie am Sonntagmorgen, nach dem gemeinsamen Aufräumen von den Eltern in Empfang genommen.

Hintergrund
Wer kann alles bei der Feuerwehr mitmachen?
Um in einer Jugendfeuerwehr mitzumachen, braucht es nicht viel: Interesse an der Arbeit mit Technischem Gerät und mit Menschen, Spaß an der Zusammenarbeit und Teamgeist. Schon ist man dabei. Zu den Aktivitäten zählt die Ausbildung an und mit den Fahrzeugen. Zusammen erkundet die Jugendfeuerwehr, was in einem Feuerwehrfahrzeug so alles drin ist und wie es benutzt wird. Da wird ein Löschangriff aufgebaut, und im Sommer, wenn es heiß ist, gibt es die eine oder andere Wasserschlacht. Auch „Erste Hilfe“ ist ein Thema in den Jugendfeuerwehren, denn wegschauen ist keine Option. Aber auch das Gesellige kommt nicht zu kurz: So wird in den Wintermonaten gespielt, gekocht, gebacken, gewerkelt, Sport gemacht. Einfach gesagt: alles, was einen zusammenbringt und verbindet. So agieren nicht nur die Jugendlichen in Ihrer Jugendfeuerwehr miteinander, sondern auch alle 14 Jugendfeuerwehren aus dem Stadtgebiet. „Gemeinsam sind wir stark“ lautet das Motto auch dann, wenn die Jugendlichen in den Freizeitpark oder ins Zeltlager fahren, sich bei Leistungsnachweisen zu gemischten Gruppen zusammenschließen oder sich einfach nur gegenseitig bei Veranstaltungen besuchen. „Wir sind viele und haben wir eines gemeinsam: den Ansporn und Willen, anderen in Notsituation helfen zu können“, sagt Stadtjugendfeuerwehrwartin Melanie Medler.

Die Altersvorgaben sind:
Kinderfeuerwehr: 6-10 Jahre
Jugendfeuerwehr: 10-17 Jahre
Einsatzabteilung: 17-60 Jahre
Musikabteilung: ab 10 Jahren

Weiterer Infos per E-Mail an:
feuerwehr.jugend@fulda.de
oder im Netz unter www.feuerwehr-fulda.de

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