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Überregional interessant: Die Max-Eyth-Schule lockt Interessenten aus dem weiten Umland nach Alsfeld

Einfach reinkommen, umschauen und sich über das Angebot der größten Schule im Vogelsbergkreis informieren – ein zwangloser Rahmen für ein Kennenlernen der Max-Eyth-Schule bot sich Ende Oktober, als sich die Europaschule unter dem Motto „Open MES“ wieder einmal dem interessierten Publikum mit ihrem Angebot präsentierte. Und dazu gehört so allerhand, wie bei einem Rundgang durch die Einrichtung unschwer zu erkennen war: Die Max-Eyth-Schule ist Fachschule, Abendhaupt- und realschule, Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium und bietet ein Berufsvorbereitungsjahr. Sie ist Berufsschule für verschiedene Berufe aus Handwerk, Verwaltung, Ernährung, Technik und Gesundheitswesen und sie ist Ausbildungsplatz für Sozialassistenten und Maßschneider. Als Europaschule hat sie ein Kooperationsnetz in viele europäische Länder aufgebaut und Zugang zu Fördermaßnahmen – von beidem können die Schülerinnen und Schüler; Auszubildenden und Studierenden an der Max-Eyth-Schule profitieren. Entsprechend groß ist das Interesse an den Angeboten der Schule, deutlich wurde dies auch an den Kennzeichen der Autos, die zum Tag der offenen Tür auf den Parkplätzen rund um die Schule standen: Gießen, Friedberg, Fulda, Darmstadt, Kassel, Schwalm – von überall her kamen jungen Menschen mit ihren Familien, um die Schule kennenzulernen.

Zur Freude aller Beteiligten natürlich und ganz besonders zur Freude der Schulleitung, die den Besuchern gleich am Eingang Gelegenheit zu einem ersten Gespräch gab. Schon hier, im ansprechenden Foyer der Schule, herrschte buntes Treiben, nicht zuletzt, weil hier das Café Europa mit viele Spezialitäten der Partnerländer zum Verweilen und auch ein Nudel- und Salatbuffet zum Genießen einluden. Letzteres stellte wie nebenbei die Kompetenz des hauswirtschaftlichen Bereichs der Schule heraus – nur eine Facette von vielen, wie unter anderem anhand der hier im Rahmen einer Modenschau und einer Ausstellung gezeigten Kleidungsstücke deutlich wurde, die die Maßschneiderinnen präsentierten. Auf der Bühne im Erdgeschoss boten darüber hinaus auch die Kurse Darstellendes Spiel der Schule eine Kostprobe ihres Könnens und es gab musikalische Darbietungen direkt aus der Schulgemeinde.

Auf den Gängen und in den Räumen des Hauptgebäudes präsentierten sich die einzelnen Fachbereiche, die in den verschiedenen Schulformen zu finden sind. Die IT-Experten standen interessierten Gäste Rede und Antwort und hatten zu Anschauungszwecken einen Computer aus den Anfängen der PC-Zeit mitgebracht.

„Wieviel Zucker ist wohl im Butterkeks und wieviel immer noch in der zuckerreduzierten Variante?“ Die meisten Gäste kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als die Aufgaben lösten, die die Schülerinnen und Schüler des Fachbereichs Ernährung gemeinsam mit den Wirtschafts- und Verwaltungsleuten ihnen stellten. Nebenan luden die angehenden Sozialassistenten und Heilerziehungspfleger dazu ein, die eigenen Sinne zu testen. So hatten sie eine ganze Reihe mit Riech- und Fühlproben angeordnet, die zu teils überraschenden Erkenntnissen führten. Wer sich ein wenig verwöhnen lassen wollte, für den bot der Klangstuhl eine willkommene Abwechslung, denn hier massieren Klangwellen den ganzen Körper! Reaktionsfähigkeit, Koordination und Teamfähigkeit – all das boten die Studierenden im Fachbereich Gesundheit. Unter dem Überbegriff „Kommunikation“ präsentierten sie verschiedene Möglichkeiten der Interaktion – nicht zuletzt, weil Kommunikation ein Thema ist, das längst nicht nur im Gesundheitswesen eine Rolle spielt, sondern in allen Fachbereichen der Schule zuhause ist.

Lebendig und modern präsentierten sich an diesem Tag auch die sogenannten Standardfächer, die Fremdsprachen, die an der Europaschule natürlich eine wichtige Rolle spielen, und die Fachbereiche Mathematik und Physik. Die Chemiker hatten zur „Chemical Showtime“ eingeladen und ließen es im Labor – natürlich gut geschützt – krachen und blitzen, dass es eine wahre Freude war. Die Biologen gewährten den Gästen Blicke durch die Mikroskope. Der Fachbereich Technik hatte Versuchsreihen aus den Gebieten der Elektrotechnik, der Pneumatik, und Mechanik aufgebaut und sie gaben Einblicke in das Zeichenprogramm „Inventor“, mit dem beispielsweise in der Fachoberschule gearbeitet wird. Die angehenden Maßschneiderinnen hatten in den Ateliers ihre Nähmaschinen angeworfen und halfen dabei, kleine Täschchen in zwanzig Minuten zu nähen. Eine individuelle Farb- und Stilberatung hatten sie ebenfalls im Angebot! Hochinteressant wurde es auch, wenn man die Werkstätten und den Außenbereich der Schule aufsuchte, denn auch hier hatten sich die Fachbereiche nicht nur anschauliche, sondern auch beeindruckende Darbietungen für ihre Gäste überlegt. Die Karosserie- und Fahrzeugbauer hatten einen Parcours aufgebaut, der mit Hilfe eines großen Portalkrans absolviert werden musste, und sie ließen ihre Besucher mit einem Elektrogabelstapler Paletten stapeln, während sich die Lehrkräfte des Bereichs Land- und Baumaschinenmechatronik für die etwas lautere Variante entscheiden hatten: Maschinen mit 240 PS standen bereit und konnten angelassen werden, daneben alte Traktoren, auf denen eine kleine Ausfahrt in die Stadt möglich war. Selbstverständlich präsentierten auch die Bereiche Technik und Holztechnik interessante Projekte und ließen ihre Gäste an ihrem Tätigkeitsfeld teilhaben. In der Holzwerkstatt konnten sich die Besucher als Andenken ein CNC-unterstützt hergestelltes Werkstück mitnehmen, und wer sich verausgaben wollte, für den hatte schließlich noch der Fachbereich Sport Möglichkeiten zum Kistenklettern und Torwandschießen aufgebaut.

Viele der Schülerinnen und Schüler, Auszubildenden und Studierenden nahmen an dem Tag der offenen Tür teil, präsentierten ihre Fachgebiete und informierten über ihre Ausbildung an der Max-Eyth-Schule. Denn neben den Präsentationen sind die Gespräche aus der Praxis ein wichtiger Baustein dieser Veranstaltung, die von der Schulleitung und den Lehrkräften als sehr erfolgreich bezeichnet wurde. „Wir hatten durchgängig Interessenten an allen Punkten“, resümierte Schulleiter Friedhelm Walther am Nachmittag, und betonte: „Die meisten Menschen kamen sehr zielgerichtet, wussten genau, welche Fachbereiche sie sehen wollten, oder welche Infos Ihnen noch fehlten. Und viele von Ihnen hatten wirklich lange Wege auf sich genommen.“ Unter den Gästen in der Max-Eyth-Schule weilte auch Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule; er zeigte sich stolz auf den Schulstandort Alsfeld und die Bedeutung der Europaschule für seine Stadt und die Region: „Die Vielfalt der Berufe und die dabei gezeigte Kompetenz von Schülern und Lehrkräften an der Max-Eyth-Schule ist beispielhaft“, so der Rathauschef. „Gute berufliche Schulen bilden das Rückgrat der Ausbildung in unserer Region. Heimische Unternehmen in Handwerk, Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe schöpfen einen Teil ihrer Stärke aus den exzellenten Ausbildungsbedingungen in der Region. Dass die Max-Eyth-Schule hier hervorragend aufgestellt ist, zeigt allein die Tatsache, dass ich schon mehreren Unternehmenschefs begegnet bin, die den Tag der offenen Tür ebenfalls besuchen. Besonders herausragend ist auch die europäische Dimension der Arbeit der Schule. Dies zeigt, dass berufliche Bildung nicht regional isoliert, sondern europa- und weltweit vernetzt ist.“

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