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So kommen Fahrrad- und E-Scooterfahrer sicher durch Herbst und Winter

Laub, Nässe, Schneematsch oder Eis können Radwege und Straßen in der kalten Jahreszeit in Rutschbahnen verwandeln. Wer auf zwei Rädern unterwegs ist, kommt dann besonders schnell ins Schleudern. Dimitar Gouberkov, Unfallexperte von ERGO, gibt Fahrrad- und E-Scooterfahrern Sicherheitstipps.

Fahrstil anpassen
Wer trotz Schmuddelwetter mit dem Fahrrad oder dem E-Scooter unterwegs ist, sollte die Fahrweise an die schwierigen Straßenverhältnisse anpassen. Ist der Untergrund nass, glitschig oder eisig, steigt die Sturzgefahr. „Verschiedene Bodenbeläge wie Pflastersteine oder Asphalt können unterschiedlich rutschig sein. Laub oder Schnee verdeckt zudem oft Unebenheiten“, so Dimitar Gouberkov. Er rät daher: „Langsam und vorausschauend fahren, plötzliches Bremsen oder schnelles Lenken gerade in Kurven vermeiden.“ Für alle Fälle empfiehlt es sich, einen größeren Sicherheitsabstand zu Fußgängern und Autos einzuhalten. Wer zu einem Termin unterwegs ist, sollte daher besser mehr Zeit einplanen. Bei Schnee ist langsames Fahren noch gut möglich, wenn er locker auf dem Untergrund aufliegt. Eine festgefahrene Schneedecke dagegen bedeutet Rutschgefahr! Wenn der Radweg nicht geräumt ist, dürfen Rad- und E-Scooterfahrer auf geräumte Straßen ausweichen – selbst wenn das blaue Verkehrszeichen mit dem Fahrrad-Symbol den Radweg als benutzungspflichtig kennzeichnet. Übrigens: Wer mit einem geliehenen E-Scooter unterwegs ist, sollte diesen nach der Fahrt gut sichtbar und an geeigneten Abstellplätzen parken. Mitten auf Geh- und Fahrradwegen werden die angesagten Gefährte – gerade im Dunklen und bei schlechter Sicht – zu einer erheblichen Gefahr für Fußgänger und Fahrer.

Equipment winterfest machen
Nicht nur der Fahrstil, auch die Reifen sollten dem oft rutschigen Untergrund angepasst sein. E-Scooter verfügen grundsätzlich über recht breite Reifen. „Dadurch bekommt der Roller mehr Halt auf der Fahrbahn“, informiert Gouberkov. Das gilt auch für Fahrräder: „Je breiter die Reifen, umso besser der Grip.“ Für Zweiräder gibt es sogar Winterreifen mit speziellem Profil. Zudem bieten Reifen mit Spikes mehr Sicherheit auf nicht geräumten Straßen und eisigen Wegen. „Wer keine Winterreifen hat, kann einfach etwas Luft aus den Reifen lassen. So wird die auf der Straße aufliegende Fläche größer und das Rad bekommt mehr Halt auf der Fahrbahn“, ergänzt der Unfallexperte. Außerdem sollten sowohl Fahrer von E-Scootern als auch Radfahrer ihre Bremsen regelmäßig kontrollieren. Denn gefrorenes Kondenswasser in den Bremszügen kann dazu führen, dass die Bremsen nicht mehr funktionieren. Für E-Tretroller und auch E-Bikes gilt zudem: Die Akkus reagieren auf Nässe und Kälte. Vor allem kalte Temperaturen reduzieren ihre Leistungsfähigkeit und somit ihre Reichweite. Daher ist es ratsam, das Gefährt in trockener und warmer Umgebung zu parken. Da sich bei E-Scootern im Gegensatz zum E-Bike der Akku in unmittelbarer Nähe der Fahrbahn befindet, kann er schnell nass werden. Auch wenn die Akkus in der Regel vor Spritzwasser geschützt sind, empfiehlt es sich, sie nach einem Ausflug bei Nässe und Kälte abzutrocknen.

Auf Sichtbarkeit und gute Beleuchtung achten
Wer in der Dunkelheit unterwegs ist, sollte gut sichtbar sein. Ähnlich wie beim Fahrrad sind beim E-Scooter eine Beleuchtung vorne und hinten sowie Seitenreflektoren Pflicht. Fahrräder benötigen darüber hinaus einen nach vorne reflektierenden Rückstrahler in Weiß sowie einen nach hinten in Rot. Dazu kommen an den Pedalen gelbe Reflektoren nach vorne und nach hinten. Der Unfallexperte rät zudem zu heller Kleidung. Wer nur dunkle Winterjacken besitzt, kann mit einer Warnweste für mehr Sichtbarkeit sorgen. „Dafür eignen sich auch zusätzliche Reflektoren zum Aufkleben oder sogenannte Reflektorbänder – für das Gefährt und den Fahrer“, so Gouberkov.

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