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Statement Lutz Köhler: Eichenzell darf kein Stadtteil der „Großstadt Fulda“ werden

Ich bin schon sehr enttäuscht darüber, dass eine Diskussion über eine „Großstadt Fulda“ ohne Rücksprache mit den anderen selbständigen Kommunen angestoßen wird. An Eichenzell wurde überhaupt keine ernst gemeinte Anfrage gerichtet. Ich halte das für einen schlechten Stil.

Als Eichenzeller kann ich nur sagen, dass der Plan in erster Linie Vorteile für die Stadt Fulda mit sich brächte. Man schielt hier wohl auch auf unsere wirtschaftliche Struktur. Das Argument des ICE-Haltepunktes kann es ja wohl kaum sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die DB nur auf den Namen „Großstadt“ schaut und nicht auf die Frequentierung des ICE-Bahnhofes. Dieser wird übrigens auch von Fahrgästen aus anderen Regionen als Fulda, Petersberg, Künzell und Eichenzell intensiv genutzt. Das Einzugsgebiet reicht heute schon weit bis in die Rhön und in den Vogelsberg. Wer hier nur auf den Titel „Großstadt Fulda“ achtet, wäre völlig falsch beraten. Ferner ändert sich mit der Bezeichnung auch nicht automatisch der Arbeits- und Lebensrhythmus der in der Region lebenden Menschen.
Umgekehrt muss ich als Eichenzeller feststellen, dass unsere Gemeinde solide aufgestellt ist und wir sicherlich eine funktionierende Vereinskultur – gerade auch in den Ortsteilen – haben. Diese ließe sich in der Großstadt in dieser Form nicht mehr aufrechterhalten, das würde den Charakter der Gemeinde zerstören. Hier kann ich nur daran erinnern, welche Vergünstigungen den Vereinen und damit auch den Bürgern in Eichenzell eingeräumt werden. Dieses geschieht durch die Vereinsförderungsrichtlinie genauso wie durch die schon seit Jahren erfolgreiche Praxis, den Vereinen einmal jährlich die Nutzung eines Dorfgemeinschaftshauses unentgeltlich zu ermöglichen.

Im Übrigen ist gerade Eichenzell nicht so eng an die Stadt Fulda „herangewachsen“ als dass hier ein Geburtsfehler der Gebietsreform als Ursache gesehen werden könnte. Überhaupt ist diese Äußerung schwer zu verstehen. In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war die Gebietsreform auch schwierig umzusetzen. Das Ergebnis war der damals kleinste gemeinsame Nenner. Die Menschen hatten die Reform akzeptiert. Aus Eichenzeller Sicht sehe ich bislang keine Tatsachen, die eine andere Betrachtung fordern.
Eichenzell muss eigenständig bleiben!

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