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Hochkarätige Namen im Programm 
der Reihe „Literatur im Stadtschloss“

Mit hochkarätigen Namen und interessanten Werken geht die traditionsreiche Fuldaer Lesereihe „Literatur im Stadtschloss“ vom 17. März bis zum 26. Mai 2020 in ihre 31. Auflage. Im Fuldaer Stadtschloss stellten jetzt Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und Oberbürgermeister a. D. Gerhard Möller, der auch in diesem Jahr die Veranstaltungen im Fürstensaal moderieren wird, gemeinsam das Programm vor. Das literarische Spektrum reicht von Romanen bis hin zu Lyrik. Der Eintritt ist wie immer kostenlos.

„Das Fuldaer Publikum darf sich auf die renommierten Autoren Raoul Schrott, Norbert Hummelt, Hanns Zischler, Norbert Scheuer und Terézia Mora freuen, die aus ihren aktuellen Werken lesen werden“, sagte Oberbürgermeister a. D. Gerhard Möller. Jeder der Autoren und jede der Autorinnen bringe einen eigenen Stil, eine eigene Aura mit, dies mache die Reihe so spannend, sagte Möller. Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld ergänzte: „Die Verleihung des Literaturpreises der Stadt Fulda 2020 an Nadine Schneider und Olivia Wenzel zum Abschluss unserer diesjährigen Reihe bietet Literaturinteressierten die Chance, mit den beiden Preisträgerinnen zwei talentierte junge Schriftstellerinnen und ihre Romandebüts kennenzulernen.“ Alle Lesungen finden im Fürstensaal des Stadtschlosses Fulda jeweils um 20 Uhr statt. Der Eintritt ist kostenfrei.

Die Tatsache, dass derart hochkarätige Literaturgenüsse kostenlos zu erleben seien, gehe nicht zuletzt auf das Engagement des Parzeller-Buchverlags sowie der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zurück, betonte OB Wingenfeld. Richard Hartwig aus dem Vorstandsstab der Sparkasse Fulda fügte hinzu, die Reihe biete tolle Qualität, aber sei zugleich nicht elitär. Durch die Aufnahme der jeweiligen aktuellen Preisträger des Fuldaer Literaturpreises habe die Lesereihe eine frische Facette hinzugewonnen, so Hartwig. Rainer Klitsch von Parzellers Buchverlag ergänzte, die Reihe sei in der Szene der Literaturinteressierten bereits so etabliert, dass Gäste aus einem Umkreis von 80 bis 100 Kilometern zu den Veranstaltungen anreisten. Der OB dankte auch den Schulen der Region für ihr Bemühen, auch eine jüngere Zielgruppe für das ausgewöhnliche Angebot zu sensibilisieren.

Das Programm im Überblick:

Bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag, 17. März, liest der 1964 in Landeck (Tirol) geborene und vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Raoul Schrott aus „Eine Geschichte des Windes oder Von dem deutschen Kanonier der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal“. Der Autor erzählt darin von Hannes aus Aachen, der vor 500 Jahren mit Magellans Flotte zu den Gewürzinseln aufbrach. Auf seiner Fahrt ins Ungewisse begegneten ihm Meutereien und Schiffbrüche, Kämpfe und Menschenfresserei. Wenig ist aus Urkunden und Dokumenten von jener Nebenfigur der Weltgeschichte bekannt. Und doch gelingt es Raoul Schrott mit großer Detailfülle und in einer virtuosen Sprache ein farbenreiches lebendiges Porträt des Abenteurers in einer Welt im Aufbruch zu entwerfen und seine Leser mitzunehmen auf hohe See.

Norbert Hummelt setzt den Lesereigen am Dienstag, 24. März, fort. Der 1962 in Neuss geborene Lyriker, der heute in Berlin lebt und darüber hinaus als Essayist und Übersetzer sowie als Autor literarischer Features für unterschiedliche Radiosender arbeitet, stellt Gedichte aus seinem jüngsten Band „Sonnengesang“ vor. Der 2018 für sein lyrisches Gesamtwerk mit dem Hölty-Preis für Lyrik gewürdigte Literat rückt in den neuen Gedichten Licht und Sonne in den Mittelpunkt.

Hanns Zischler, der am Dienstag, 31. März, aus seinem Roman „Der zerrissene Brief“ liest, ist dem deutschen Publikum vor allem als Schauspieler bekannt. Doch der 1947 in Nürnberg geborene Künstler, der heute in Berlin lebt, ist auch als Dramaturg, Regisseur, Sprecher, Fotograf, Übersetzer, Essayist und Schriftsteller tätig. Sein aktueller Roman „Der zerrissene Brief“ handelt von Pauline, die 1899 mit 17 Jahren aus ihrem fränkischen Dorf nach New York aufbrach. 60 Jahre später bekommt sie Besuch von der jungen Elsa, die sie in der Nachkriegszeit „per Brief adoptiert hat“.

Norbert Scheuer, am Dienstag, 7. April, im Fürstensaal zu erleben, wurde 1951 in der Eifel geboren und arbeitet dort als freier Schriftsteller. In Fulda stellt Norbert Scheuer seinen jüngsten Roman „Winterbienen“ vor, für den er mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Die Geschichte spielt in der Eifel, über der im Januar 1944 britische und amerikanische Bomber kreisen. Dort gerät der wegen seiner Epilepsie nicht wehrtaugliche Egidius Arimond in höchste Gefahr. Denn er bringt als Fluchthelfer jüdische Flüchtlinge in präparierten Bienenstöcken über die Grenze und verstrickt sich zudem in Frauengeschichten.

Terézia Mora ist am Dienstag, 5. Mai, im Fürstensaal zu Gast. Die 1971 in Sopron (Ungarn) geborene Schriftstellerin und Übersetzerin, die in Berlin lebt, gab ihr literarisches Debüt mit dem Erzählungsband „Seltsame Materie“ und wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. In Fulda liest sie aus ihrem 2019 erschienenen Roman „Auf dem Seil“, der nach „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ und „Das Ungeheuer“ den Abschluss ihrer Trilogie um den IT-Experten Darius Kopp darstellt.

Der Abschluss der diesjährigen Reihe „Literatur im Stadtschloss“ steht am Dienstag, 26. Mai, ganz im Zeichen der Verleihung des Literaturpreises der Stadt Fulda. Er geht in diesem Jahr an die beiden Schriftstellerinnen Nadine Schneider und Olivia Wenzel. Eine fünfköpfige Jury hatte Ende Januar entschieden, dass die Auszeichnung für das beste deutschsprachige Debüt den beiden in Berlin lebenden Autorinnen für ihre Erstlingswerke zuerkannt wird. Sie teilen sich das Preisgeld von 10.000 Euro, das mit der Ehrung verbunden ist. Die Laudatio hält der Autor Jan Brandt. Er gehörte in diesem Jahr zur Jury, ebenso Schriftsteller Frank Witzel, die beiden Literaturkritiker Insa Wilke und Christoph Schröder, sowie Johanna Maxl, die im Vorjahr für ihr Buch „Unser großes Album elektrischer Tage“ mit dem Literaturpreis der Stadt Fulda ausgezeichnet worden war. Die beiden diesjährigen Preisträgerinnen werden Passagen aus ihren Romandebüts lesen.

Nadine Schneider (Jahrgang 1990) war mehrfach Stipendiatin der Bayerischen Akademie des Schreibens und hat bereits Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Für ihr Romandebüt „Drei Kilometer” wurde der Wahl-Berlinerin, die dort am Theater arbeitet, bereits der Bloggerpreis für Literatur „Das Debüt 2019“ zuerkannt. „Drei Kilometer“ erzählt von der Zeit in einem rumänischen Dorf vor dem Sturz der Diktatur.

Olivia Wenzel (Jahrgang 1985) schreibt Theatertexte und Prosa und macht als Otis Foulie Musik. Stücke von ihr waren unter anderem an den Münchner Kammerspielen, am Hamburger Thalia Theater und am Deutschen Theater Berlin zu sehen. Mit „1000 Serpentinen Angst“ legt Olivia Wenzel nun ihren ersten Roman vor. Wie die Jury in ihrer Begründung unterstreicht, erzählt er von den Konsequenzen anhaltender Diskriminierung in einer Weise, die es in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur so noch nicht gegeben hat.

Die Reihe „Literatur im Stadtschloss“, präsentiert von der Stadt Fulda, wird gefördert von der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Fulda, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und Parzellers Buchverlag GmbH & Co KG, Fulda. Aktuelle Infos unter www.kultur-fulda.de und Telefon (0661) 102-1442.

Der Flyer zum Download: 
https://www.fulda.de/fd/41_Kulturamt/Kulturamt/Literatur_im_Stadtschloss/2020/Flyer_Literatur_im_Stadtschloss_2020.pdf

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