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2. Branchentag „Versicherungen und Finanzen“ in der IHK Fulda

Anfang Februar lud die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda gemeinsam mit dem Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft Fulda e. V. (BWV) zum Branchentag „Versicherungen und Finanzen“ ein. Vier namhafte Experten beleuchteten die große Bandbreite an Themen rund um Versicherungen und Finanzen.

„62.000 Schäden täglich wickeln Vermittler als Betreuer des Kunden geräuschlos ab“, unterstrich Bernhard Keller, Geschäftsführer der Richard Keller KG und Mitglied der IHK-Vollversammlung, in seiner Begrüßung. In der öffentlichen Wahrnehmung würde das allerdings häufig vergessen. Stattdessen litten die Vermittler unter überbordender Bürokratie und ständigem Rechtfertigungsdruck. Hinzu käme die Null-Zins-Politik, die große Herausforderungen für die Versicherer im Anlageportfolio stelle. Der Bundestagsabgeordnete Michael Brand, der die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen hatte, skizzierte die Lage der Branche weltweit: „Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank hat Auswirkungen auf Millionen von Versicherten. Hierauf müsse mit zeitgemäßen Lösungen geantwortet werden.“

Vertrauen gewinnen

„Versicherungsvertreter – Auslaufmodell oder alternativlos?“ Dieser Frage ging Dr. Thomas Köhne nach. Der Professor und Fachleiter Versicherungen an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin kennt die Praxis aus seiner 25-jährigen Tätigkeit unter anderem als leitender Angestellter bei der Hamburg- Mannheimer Versicherungs-AG. „Der Privatkunde hat in der Regel kein Interesse an Versicherungsprodukten“, stellte Köhne fest. Der Nutzen scheine zu abstrakt. Hinzu kämen negative Assoziationen bei Risikoprodukten.
„Versicherungsprodukte sind erklärungsbedürftig und ein Vertrauensgut – das gilt auch für die Beratung. Als Vertreter müssen wir dem Privatkunden neben Information, Erklärung und Kompetenz dieses Vertrauen vor allem auf der emotionalen Ebene vermitteln“, betonte der Experte.

Entscheidung in der Kritik

Die für die Branche wichtigsten Infos und Entwicklungen aus Berlin und Brüssel erläuterte Lutz Heer. Wie auch Michael Brand sieht der Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater e. V. (BDV) Handlungsbedarf. So dürfe es zum Beispiel keinen Deckel auf Provisionen geben. Der Koalitionsvertrag sehe zudem die Übertragung der Aufsicht über die Finanzanlagenvermittler auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht (BaFin) vor. „Dabei sind alle Verbände, wie auch der DIHK, gegen diese Änderung. Hier bestehe ein großer Handlungsbedarf“, sagte Herr.

Die für die Branche wichtigsten Infos und Entwicklungen aus Berlin und Brüssel erläuterte Lutz Heer. Wie auch Michael Brand sieht der Geschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater e. V. (BDV) Handlungsbedarf. Wie Kommunikation in der Versicherungsbranche im Zeitalter von Social Media funktioniert, erläuterte Hans-Peter Janisch anhand zahlreicher Beispiele. Seit Jahrzehnten berät der Kommunikations- und Zeitungsdesigner die Medienindustrie und räumte bereits zahlreiche Preise ab. Auch der Relaunch der Fuldaer Zeitung trägt seine „Handschrift“.

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