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Klasse der Brüder-Grimm-Schule setzt sich in Wal-Projekt mit den Meeren und Umweltschutz auseinander

Zu einer veritablen Unterwasserwelt war vor wenigen Tagen ein Raum in der Brüder-Grimm-Schule geworden. Die Klasse H1 der Schule mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung hatte sich unter der Leitung von Birgit Lindenthal mit dem Thema „Wale“ auseinandergesetzt und war vom Beginn des Projekts – der Lektüre des Buches „Sams Wal“ im Deutschunterricht – über eine Reise in die Gießener Justus-Liebig-Universität zum dortigen Pottwal bis hin zum Thema Umweltschutz gekommen und hatte zwischendrin viele weitere interdisziplinäre Aktivitäten aufgegriffen.
Zur Präsentation derselben für Eltern und Schulgemeinde hatte die Klasse mit Hilfe der FSJler den Raum vorbereitet: Von der Decke hing ein großer Wal herunter, Bilder von Walen, die die Schülerinnen und Schüler auf ihren Recherchen im Internet und in der Stadtbücherei gefunden hatten, zierten die blauen, durchscheinenden Wände. In die Bibliothek war die Klasse gegangen, um mehr Informationen und Anschauungsmaterial zu erhalten – auch dies war für sich allein in interessantes Unterrichtsprojekt. Die Schülerinnen und Schüler bastelten kleine Aquarien für selbstgestaltete Fische. Eingerahmt von blauer Folie und Lichtschlangen präsentierten sich diese den Gästen. Bilder von Walen – selbst gemalt oder selbst ausgemalt – waren an den blauen Wänden befestigt und ein ganzer Schwarm selbstgetöpferter Wale „schwamm“ durch die schulinterne Unterwasserwelt. Dor befand sich auch eine gemütliche Unterwasser-Leseecke und ein fantasievolles Korallenriff zum Anfassen und Fühlen, das für die Kinder mit schwerstmehrfachen Behinderungen gedacht war.

Ganz besonders beeindruckend waren die Präsentationen, die einzelne Schülerinnen und Schüler vorbereitet hatten. Allesamt sind sie Jugendliche mit Unterstützungsbedarf und brachten ihre Rechercheergebnisse selbstständig und überzeugen vor: Vom Lebensraum und den Gewohnheiten der Wale über die Bedrohung der Meere insbesondere durch Müll und Überfischung bis hin zu ganz erstaunlichen Fakten zu dem Gießener Pottwal, der vor vier Jahren auf Helgoland gestrandet und verendet war, und schließlich an der Gießener Universität zumindest als Anschauungsobjekt eine neue Heimat fand. Sein Skelett ziert den Hörsaal der Hermann-Hoffmann-Akademie. Es ist 12 Meter lang und wiegt 1,5 Tonnen, wie die Schülerinnen und Schüler beeindruckt wiedergaben.

In seinem Magen wurden ein 20 Meter langes Seil und eine große Menge Müll gefunden – auch das stellten die Jugendlichen anhand von Bildern dar.

„Wir haben mit einer Lektüre im Deutschunterricht gestartet und konnten es Dank des Interesses der Kinder weiter- und weiterentwickeln“, freut sich Klassenlehrerin Birgit Lindenthal. „Nicht zuletzt gelang das natürlich auch, weil viele verschiedene Hände daran mitwirkten. Und auch diese Kooperationen haben sich entwickelt, weil die Schülerinnen und Schüler an ihrem Projekt festhielten und weiterarbeiteten.“ Ihre getöpferten Wale, die sie nach Abschluss der Aktion mit nachhause nehmen dürfen, werden sie sicher noch lange an ihr walfischgroßes Projekt erinnern.

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