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com//PASSION – Lichtkunst in St. Elisabeth

Schönes aus Kassel. Bereits seit 5 Jahren beteiligen sich die katholischen Kirchengemeinden in Kassel und das Bistum Fulda an der Diskussion zwischen zeitgenössischer Kunst und Kirche und wollen nun – zum zweiten Mal mit einer Ausstellung – diesen Dialog zur Zeit der documenta 12 fortsetzen. In diesem Jahr zeigt die Kirche St. Elisabeth in Kassel vom 02. Juni bis 30. September 2007 die Ausstellung com//PASSION mit Arbeiten der beiden Lichtkünstler Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher.

Fotos (3): ARTIX 

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Compassion bedeutet „Mitleid“ oder „Leben mit Leidenschaft“ und nimmt im Jahr ihres 800. Geburtstages direkten Bezug auf das für ihre Zeit ungewöhnlich fordernde und kompromisslose Leben und Wirken einer Frau des Mittelalters, das der Landgräfin Elisabeth von Thüringen. Das Thema der Ausstellung ist ein zeitloses und immer während aktuelles: Der Mensch in seiner existenziellen und sozialen Verantwortung. Darüber hinaus rückt aber auch der Mensch als „Kreuzträger“, in seiner Bindung an das Leben in den Fokus. Ebenso das Licht, das – im Sinne der christlichen Ikonographie – über das Leid und die Bindung des Körpers an die bloße Materialität des Lebens hinausgeht.

Als profilierte Licht- und Installationskünstler haben Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher für die verschiedenen Räume der Kirche St. Elisabeth in Kassel ein künstlerisches Konzept mit dem Licht, insbesondere dem Sonnenlicht, der Projektion und Fotografie entwickelt.

Die zentrale Arbeit der Gesamtinstallation befindet sich in den Glasfenstern des Kircheninnenraumes. Sie besteht aus einer Choreografie von etwa 20 monumentalen Großbild-Farbdias mit Aufnahmen von Patienten und verschiedenen Räumen des Elisabethkrankenhauses, Kassel, aus einem Text von Aurelius Augustinus „Über die Zeit“ und freigelassenen Fenstern, die sich zu den Seitenhöfen mit der Vegetation hin öffnen und den Innenraum mit dem Außenbereich verbinden.

Eine weitere Arbeit befindet sich in einem der Nebenräume – der Krypta. Hierbei wird das Licht nicht sichtbar, aber dennoch wahrnehmbar in einer installierten  – und eigens für die Arbeit com//PASSION und in Kooperation mit den Künstlern entworfene Komposition des Organisten Ansgar Wallenhorst. Sphärische Klänge erinnern an die Unendlichkeit des Raumes. Die Komposition ist in Anlehnung an das so genannte Restrauschen, dem astronomischen Grundrauschen, entwickelt worden.

Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher reflektieren mittels der Projektion und dem Licht historisch, sozial und politisch markante Orte im öffentlichen Raum: urbane und industrielle Zonen ebenso wie den sakralen Raum (Westfassade Kölner Dom u.a.). Thema ihrer Auseinandersetzung ist vielfach der ÜBERGANG, die Orientierung an Grenzen und deren Überschreitungen und hieraus die Neudefinition für Mensch und Ort, – seine Schwellengänge als Zäsuren von besonderer Offenheit.

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