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Süßer Genuss aus dem Biosphärenreservat Rhön

Schönes aus Sargenzell. Auf den Wochenmärkten zwischen Bad Hersfeld und Fulda sind Helga und Gottfried Fritz schon seit einem Jahrzehnt präsent. Die rund 200 festen Kunden schätzen ihren nach alter Tradition hergestellten Honig. Seit Anfang dieses Jahres sind die Gläser mit dem Blütenhonig von der„Imkerei Fritz“ auch in allen größeren tegut… Märkten erhältlich. In Kürze kommt noch eine neue Honigsorte, der „Waldblütenhonig“, hinzu.

„Wir sind Imker aus Leidenschaft“, meint Helga Fritz. Ihr Mann Gottfried ist Bienenzüchter in bereits dritter Generation. Er erinnert sich gern an den Großvater: „Der hat noch im Bienenkorb geimkert.“ Das Imkern, also die Gewinnung des Honigs, betreiben Helga und Gottfried Fritz in ihrem Haus im hessischen Hünfeld-Sargenzell.

Die Bienenvölker befinden sich im direkten Umkreis und damit auf den Wiesen und in den Wäldern des Biosphärenreservates Rhön. Weil der kleine Familienbetrieb spezielle Kriterien erfüllt, ist der Honig sogar mit dem Qualitätssiegel Rhön ausgezeichnet. Das erhalten nur Produkte und Herstellungsverfahren, die den Anspruch des nachhaltigen Wirtschaftens im Biosphärenreservat erfüllen.

So verfügt die Imkerei beispielsweise über einen eigenen Wachskreislauf. Damit ist garantiert, dass sich keine Rückstände synthetischer Bekämpfungsmittel gegen die gefürchtete Varroa-Milbe in den Waben des eigenen Bestandes festsetzen. Es gibt nach wie vor Bienenzüchter, die mit diesen synthetischen Mitteln imkern. Gottfried Fritz setzt gegen die Varroa-Milbe ausschließlich Ameisen- und Oxalsäure ein. Letztere ist ein natürlicher Pflanzenstoff und kommt in Rhabarber oder Spinat vor.

Seit 2002 bedient sich die„Imkerei Fritz“ beim Imkern modernster Technik. Zunächst werden die Honigwaben mit einem elektrischen Messer entdeckelt. Anschließend kommen sie in die Honigschleuder. Mit dieser wird der Honig aus den Waben herausgeschleudert. Der Honig läuft dann durch ein Sieb und wird von Wachsteilen befreit. Danach gelangt er in die Zentrifuge. Hinterher werden durch ein Spitzsieb aus feinstem Nylon erneut Wachsreste entfernt.

Nun ruht die dickflüssige Masse ein bis zwei Tage in einem Absetzbehälter. Zur Weiterverarbeitung werden Wachs und Schaum, die sich gebildet haben, abgeschöpft. Damit der Honig nicht kandiert und völlig aushärtet, wird er zum Schluss cremig gerührt. Das zerkleinert die langkettigen Zuckerverbindungen auf mechanischem Weg. Das Ergebnis ist ein streichfähiger, echter deutscher Imkerhonig.

Über 100 Bienenvölker sorgen bei Helga und Gottfried Fritz in der Saison stets für gut gefüllte Waben. Ein solches Volk besteht aus 30 000 bis 40 000 Bienen und liefert zwischen 30 und 40 Kilogramm Honig pro Jahr. Der Bienenzüchter weiß genau, was die Völker brauchen, damit sie stabil, gesund und „fleißig“ sind. Deshalb zieht er auch den größten Teil der Königinnen selbst. Je vitaler die Königin ist, desto stärker ist das ganze Volk – und umso höher fällt der Ertrag aus.

„Ich hoffe, dass unsere Tochter die Imkerei einmal weiterführt“, sagt Gottfried Fritz. „Unserer Branche fehlt nämlich leider der Nachwuchs. Das Durchschnittsalter der deutschen Imker beträgt 60 Jahre, und jedes Jahr gibt es nahezu 1.000 Imker weniger“, bedauert er. (Carsten Kallenbach)

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