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Fuldaer Amt für Arbeit & Soziales zieht positive Zwischenbilanz

Schönes aus Fulda. Knapp 4.000 Langzeitarbeitslose werden zurzeit vom Fuldaer Amt für Arbeit & Soziales (Afas) betreut. Vor zwei Jahren wies die Afas-Statistik zum gleichen Zeitpunkt noch gut 1.500 Langzeitarbeitslose mehr aus. Mit gezielter Beratung, Förderung und Qualifizierung der Langzeitarbeitslosen und der besonderen Nähe zur heimischen Wirtschaft haben Amtsleiter Jürgen Stock und sein Team das Modell „Optionskommune“ im Landkreis Fulda zum Erfolgsmodell gemacht.

„Wir versuchen hier, für jeden Topf den passenden Deckel zu finden“, beschreibt Ulrich Nesemann, Bereichsleiter Aktivierende Hilfen, eines der Hauptanliegen der Behörde. Dass es mitunter ein schwieriges Unterfangen sein kann, Langzeitarbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, diese Erfahrung haben Stock und Nesemann seit dem Start der Optionskommune im Januar 2005 machen müssen.

„Allein der Begriff ‚langzeitarbeitslos’ ist in unser Gesellschaft schon negativ besetzt“, weiß Stock. Als langzeitarbeitslos gilt derjenige, der länger als zwölf Monate auf der Suche nach einem Job ist. „In unserer täglichen Arbeit begegnen uns immer wieder Vorurteile wie: ‚Die haben keine Lust zu arbeiten!’, ‚Die sind zu lange aus dem Job raus!’, ‚Die sind nicht ausreichend qualifiziert!’ oder ‚Die machen doch nur Probleme!’.“ Welche Gründe tatsächlich hinter einer längeren Arbeitslosigkeit stecken, hinterfragen die Wenigsten. Deshalb gehöre beim Amt für Arbeit und Soziales der Blick hinter die Kulissen dazu.

„Wir schauen uns nicht nur den Lebenslauf auf dem Papier, sondern auch das familiäre und soziale Umfeld der Arbeitslosen an. Dort können wir sehr häufig Gründe erkennen, die eine Vermittlung erschweren“, berichtet Nesemann. Schuldenberge, Suchtkrankheiten, verpatzte Abschlüsse – jeder Arbeitslose habe seine eigene Geschichte.

„Nur wenn wir die Ursachen kennen, können wir gezielt helfen“, weiß auch Landrat Bernd Woide. Sei es mit einer Qualifizierungsmaßnahme, Sucht- oder Schuldnerberatung. „Diese Nähe zum Bürger, die Nähe zur heimischen Wirtschaft und die guten Kontakte zu regionalen Trägern und Beratungsstellen“, so Woide, „machen den Erfolg der Optionskommune Fulda aus.“

Der Erfolg in Zahlen: Allein im vergangenen Jahr konnten laut Stock 2.656 Langzeitarbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Darunter 628 Jugendliche unter 25 Jahren und 201 über 50-Jährige. Diese beiden Zielgruppen werden besonders intensiv vom Afas betreut.

Im Vergleich zum August 2006 ist die Zahl der „Ü50-Integrationen“ in diesem Jahr bislang schon um rund 45 Prozent gestiegen. So konnten bis zum 30. August 2007 insgesamt 229 ältere Langzeitarbeitslose integriert werden. Von Januar bis August 2006 waren es lediglich 127. 

„Bei den Jugendlichen unter 25 Jahren ist die Zahl der Integrationen im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht gesunken – bis zum 30. August dieses Jahres waren es insgesamt 339 statt 388 Integrationen in 2006 –, doch das ist für uns kein Misserfolg“, sagt Stock. „Wenn wir die letzten zwei Jahre betrachten, konnten wir die Quote der langzeitarbeitslosen Jugendlichen um insgesamt 75 Prozent senken.“

Zurzeit sind es noch 420 Jugendliche, die vom Afas betreut werden. „Unser Ziel ist es, diese Zahl bis zum Ende des Jahres mindestens zu halbieren“, betont Nesemann. „Und wenn die gute Konjunktur anhält, gehen wir davon aus, dass wir im Januar eine durchweg positive Jahresbilanz 2007 ziehen können“, so Amtsleiter Jürgen Stock abschließend.

Hintergrundinformationen:  Der Landkreis Fulda gehört zu den bundesweit 69 Optionskommunen, die im Januar 2005 ihre Arbeit aufgenommen haben. Das Amt für Arbeit und Soziales in der Robert-Kircher-Straße betreut die Langzeitarbeitslosen und sichert darüber hinaus das Existenzminimum für die erwerbsfähigen Menschen und deren Angehörige. Zurzeit erhalten rund 12.000 Personen im Landkreis Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld. 
 

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