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Zukunftsträchtiges Wohnmodell – Aus St. Josef wird „Mehrgenerationenquartier Josefsgarten“

Schönes aus Fulda. Einen neuen Akzent urbanen Lebens mit viel Kommunikation will das Quartier Josefsgarten mitten in Fulda setzen. „Auf dem Areal zwischen Von-Schildeck- und Rangstraße bieten wir Wohngruppen für Menschen, die gemeinschaftlich leben wollen, 18 attraktive und ebenfalls barrierefreie Wohnungen sowie ein Mehrgenerationenhaus als Begegnungsstätte für Stadt und Landkreis Fulda“, betont Dr. Stefan Arend, Geschäftsführer von Mediana. Dieses Unternehmen hat die soziale Konzeption für das Gesamtprojekt entwickelt.

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Fotos (36): Max Colin Heydenreich – Audio: Dorit Heydenreich

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Mediana engagiert sich gemeinsam mit der Bauunternehmung Kropp, die  unter Gesellschafter Willi Kropp die Pläne denkmalpflegerisch umgesetzt und das Gebäude des alten Josefsheims instandgesetzt hat; dies geschah in Kooperation mit dem Architekturbüro Reith und Wehner.  

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Während die Wohngebäude den jeweiligen Mietern vorbehalten sind, soll das Mehrgenerationenhaus ein Treffpunkt für alle Interessierten aus Fulda und Umgebung werden. „Dieses Mehrgenerationenhaus wird vom Bundesfamilienministerium gefördert. Es ist das erste und einzige seiner Art für Stadt und Landkreis Fulda und soll nach fünf Jahren als  Zentrum für generationenübergreifendes Arbeiten und Leben Maßstäbe setzen“, erläutert Arend.

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Die Räume dafür befinden sich im umgestalteten ehemaligen Landwirtschaftsgebäude des Josefsheims. Die offizielle Auftaktveranstaltung ist am 20. Oktober 2007, das Programm beginnt dann bereits am 22. Oktober 2007. Vorgesehen sind verschiedenste Angebote „von der Krabbelgruppe bis zum Generationstheater“ – außerdem ein offener Treff mit täglichem Mittagstisch für Jung und Alt zu moderaten Preisen.

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„Begegnungen sollen das gesamte Josefsgarten-Quartier prägen“, unterstreichen der Mediana-Geschäftsführer und seine Ehefrau, Projektleiterin Ingeborg  Kropp-Arend. „Die Barrierefreiheit, die das Areal kennzeichnet, macht sich für uns nicht nur in baulichen DIN-Normen bemerkbar, sondern auch in sozialem Weiterdenken. Uns geht es darum, Lebensräume für Menschen zu gestalten“, so Kropp-Arend.

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In diesem Zusammenhang weisen die Verantwortlichen besonders auf die Wohngruppen für gemeinschaftliches Leben hin: „Wir wollen auch Wohn- und Betreuungsformen in Fulda anbieten, die es bisher so in einem Quartier noch nicht gegeben hat.“ Dies sei eine Antwort auf die Wünsche von Menschen, die nicht einsam, sondern in Gemeinschaft und Solidarität leben wollen.

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Nach Arends Angaben können die vier Wohngruppen im Josefsgarten, die jeweils eine Grundfläche von rund 360 Quadratmetern haben, insgesamt 25 Mieter aufnehmen. Die ersten von ihnen werden bereits Anfang Oktober einziehen, während fast alle 18 barrierefreien Wohnungen schon seit  April vermietet und bezogen sind.

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„Die Wohngruppen für sechs und in einem Fall für sieben Personen ermöglichen Individualität und Gemeinschaft zugleich“, sagt der Mediana-Geschäftsführer. Neben den 30 bis 45 Quadratmeter großen Einzelapartments mit eigenem Bad/WC und Kellerraum stehen allen Mietern zusammen eine große Küche, Wohnzimmer, Loggia bzw. Dachterrasse und ein zusätzliches großes Bad, auch für Gäste zur Verfügung.

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 „Gerade zum Beispiel das gemeinsame Essen und dessen Vorbereitung in der Wohnküche sowie die gemeinsame Freizeitgestaltung können wichtige Klammern des Gruppenlebens sein. „Wer sich allerdings auch einmal zurückziehen möchte hat dafür stets seine eigenen vier Wände“,  informiert die Projektleiterin.

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Eine spezielle Wohngruppe, die ambulant betreut werden wird, soll für jüngere Körperbehinderte zum neuen Zuhause werden. „Wir haben dazu für den Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) in Kassel ein detailliertes Konzept erarbeitet und gehen davon aus, dass die Zulassung durch den LWV zum 1. Oktober unmittelbar bevorsteht“, so Stefan Arend. Wie er schildert, leben die körperbehinderten Menschen selbstständig, sind aber manchmal auf Hilfen bei der Bewältigung ihres Alltags angewiesen. Für sie und andere Mieter sei es praktisch, dass eine Sozialstation von Mediana Mobil zum neuen Wohnquartier gehöre.

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Arend betont allerdings, „dass die einzelnen Mieter bei Bedarf in der Wahl des ambulanten Pflegedienstes völlig frei sind. Dies unterscheidet die Konzeption des Josefsgarten von vielen anderen Projekten.“  Die Mieter in der jeweiligen Wohngruppe könnten sich freilich bei Bedarf auch zusammen für einen mobilen Anbieter und einen hauswirtschaftlichen Dienst entscheiden oder auch sich selbst eine Alltagsbegleiterin einstellen. Das Leben in einer solchen Wohngruppe bezeichnen die Verantwortlichen als „klare Alternative zur Betreuung im Heim oder auch zur häuslichen Pflege, wenn diese nicht mehr gewährleistet werden kann oder das Gefühl von Isolation aufkommt“.

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Für die drei anderen Wohngruppen interessieren sich Menschen unterschiedlichen Alters, die Gemeinschaft suchen und nicht mehr alleine leben wollen. Ingeborg Kropp-Arend freut sich, dass schon einige Mieter zum 1. Oktober einziehen werden. „Insgesamt liegt derzeit die Altersspanne der Mieter dieser Wohnform zwischen 35 und 85 Jahren“, erläutert Ingeborg Kropp-Arend, die Ansprechpartnerin für alle Mieter des Josefsgarten-Quartiers ist und zugleich das Mehrgenerationenhaus organisiert.

Sie und der Mediana-Geschäftsführer heben hervor, dass Wohngruppen für gemeinschaftliches Leben immer wichtiger werden, aber kein generelles Patentrezept für die Zukunft darstellten: „Wohngruppen entsprechen den Wünschen von Menschen, die Gemeinschaft suchen und brauchen, die Solidarität ein stückweit leben können. Damit werden aber häusliche Pflege und Heime nicht überflüssig. Angesichts der Herausforderung durch den demografischen Wandel benötigen wir vielfältige Wahlmöglichkeiten.“

Die 18  barrierefreien Wohnungen des neuen Quartiers im Gebäude in der Rangstraße mit Flächen zwischen 56 und 100 Quadratmetern sind, wie Stefan Arend erklärt, inzwischen fast alle vermietet. Sie würden derzeit von Einzelpersonen und Paaren bewohnt, aber Familien seien ebenfalls herzlich willkommen. Betreuungsangebote für Kinder gebe es auf Anfrage.

„Auch hier legen wir Wert auf Mietersolidarität und gute, gelebte Nachbarschaft. Dies wird beispielsweise gefördert durch monatlich stattfindende Mieterkaffeenachmittage, die selbstverständlich kostenfrei sind“, so die Projektleiterin. Das gesamte Areal wird in eine großzügige Gartenanlage samt Biotop eingebettet, um auch durch das Grün für Lebensqualität zu sorgen.

Die Verantwortlichen des Josefsgarten danken der Stadt und dem Landkreis Fulda „für die sehr gute Kooperation“ und erwähnen besonders Oberbürgermeister Gerhard Möller, Landrat Bernd Woide, Stadtbaurätin Cornelia Zuschke sowie Adrian Hehl von der Unteren Denkmalschutzbehörde. Dank gilt auch dem CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Brand, der beim Bundesfamilienministerium die Bewerbung um das Mehrgenerationenhaus unterstützte. „Die Förderung aus Berlin ist für uns ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Arend. Das Programm des Mehrgenerationenhauses soll Kooperationspartnern, Honorarkräften und ehrenamtlichen Mitwirkenden gestaltet werden.

Der Mediana-Geschäftsführer weist nicht zuletzt auf die Geschichte dieses Fuldaer Quartiers als Wohnstätte für Arbeiterinnen und später als Seniorenheim St. Josef hin: „Hier wurden schon früher soziale Konzepte in die Tat umgesetzt. Daran wollen wir nach heutigen Erfordernissen für die Zukunft anknüpfen.“

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