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Versorgung von Demenzkranken verbessern – Mediana begrüßt Ideen und Konzepte der Bundesregierung

Berlin/Fulda. Die Zahlen sind zwar in Fachkreisen hinlänglich bekannt, doch sie erschrecken immer wieder: Über eine Million Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt, bis zum Jahr 2030 wird ihre Anzahl vermutlich um die Hälfte gestiegen sein. Die Herausforderung für Politik und Gesellschaft ist groß: Was muss unternommen werden, um die Würde der Betroffenen zu wahren? Was hilft Betreuern und Pflegenden, sich den Kranken zuzuwenden? Welche Forschungsansätze sind vielversprechend?

Fotos (3): Dr. Stefan Arend

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Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan haben diese Fragen in den Mittelpunkt des gemeinsam in Berlin veranstalteten Symposiums „Demenz: Neue Ansätze für Betreuung und in der Forschung“ am Welt-Alzheimertag 2007 gestellt. Fachleute aus Praxis, Wissenschaft und Selbsthilfe diskutierten über gezielte Forschung, innovative Versorgungskonzepte und neue Modelle, mit denen Demenzkranken wirkungsvoll geholfen werden kann. Mediana war in Berlin mit Geschäftsführer Dr. Stefan Arend vertreten.

Er unterstrich: „Mediana begrüßt die Ideen und Konzepte der Bundesregierung. Mit der Reform der Pflegeversicherung könnte es zu einer deutlichen Verbesserung für die Pflegebedürftigen auch in unserer Region kommen“. Arend nutzte die Veranstaltung im Bundesgesundheitsministerium zudem zum fachlichen Gedankenaustausch.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärte: „Demenzkranke gehören in die Mitte unserer Gesellschaft. Wir dürfen sie, ihre Angehörigen und die Pflegenden nicht alleine lassen. Der Umgang mit demenzkranken Menschen ist an  ihren Würde auszurichten.“

Ein Leben in der angestammten Umgebung – der Heimat, der eigenen Wohnung – könne für Demenzkranke therapeutischen Wert haben. Die Stärkung von häuslicher Pflege, die Förderung von Wohngemeinschaften, die Einrichtung von Pflegestützpunkten und Pflegebegleitern seien Ausdruck einer Orientierung an Selbstbestimmung und Menschenwürde. „Mein Ziel ist, dass Demenzkranke in unserer Gesellschaft nicht verloren, sondern gut aufgehoben sind. Dazu gehört auch die Enttabuisierung dieser Krankheit“, so die Ministerin.

070923_arend.jpgGerade der von der Ministerin gewählte Fokus auf die neuen Wohnformen für pflegebedürftige Menschen wertet Arend als wichtiges Signal für die Pflegebranche. „Wir von Mediana beschäftigen uns schon seit vielen Jahren mit diesen Konzepten und haben mit den Hausgemeinschaften im Pflegestift sehr früh die Weichen in diese Richtung gestellt“, so Arend. Zudem habe man vor wenigen Tagen die ersten Wohngruppenmodelle in der Region im Josefsgarten vorgestellt.

Und die Mediana-Akademie befasse sich intensiv mit der Entwicklung, Forschung und Ausbildung neuer Berufsbilder, die angesichts der wachsenden Herausforderungen immer wichtiger würden. Von daher freut es den Mediana-Geschäftsführer sehr, dass die Bundesregierung die Forschung vor allem in Sachen Demenz stärker fördern will.

Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan stellte dazu am Welt-Alzheimertag ein neues Projekt vor. Die Ministerin erklärte: „Wir müssen dafür sorgen, dass die exzellente Demenzforschung in Deutschland den Patienten und Patientinnen sowie ihren Angehörigen schnell zu Gute kommt. Deshalb werden wir ein Nationales Forschungszentrum zur Bekämpfung von Demenzen gründen und dort die Kräfte bündeln.“

Das neue Zentrum werde unterschiedliche Forschungsdisziplinen zu altersbedingten neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer zusammenführen. Es gehe um die Erforschung von Krankheitsursachen, Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung, die Entwicklung wirksamer Therapien und die Untersuchung der psychosozialen Folgen von Demenzen. Für das Forschungszentrum mit seinen Satelliteneinrichtungen will das Bundesforschungsministerium jährlich 50 bis 60 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

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