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International Day of Zero Tolerance to Female Genital Mutilation.

Das Fulda-Mosocho-Projekt stellt eine höchst erfolgreiche Strategie zur Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) bereit: Mit einer an der Hochschule Fulda entwickelten Methode setzt das Team des Vereins LebKom (Sitz: Fulda) alles daran, Mädchen und Frauen in der kenianischen Region Mosocho vor dem grausamen Ritual zu bewahren. Das Fulda-Mosocho-Projekt zählt laut einer UNICEF-Studie zu den fünf besten Projekten weltweit und führt dies auf eine höchst wirksame Strategie, den an der Hochschule Fulda von Prof. Muthgard Hinkelmann-Toewe entwickelten Wert-Zentrierten Ansatz zurück. Das Projekt wurde 2002 ins Leben gerufen. Weit über 20.000 Mädchen sind nun vor der Verstümmelung ihrer Genitalien bewahrt. Das erklärte Ziel ist, der Verstümmelung von Mädchen und Frauen weltweit ein Ende zu setzen. Noch vor Beginn der Projektarbeit waren 98 Prozent der Mädchen in der Projektregion bedroht. Heute sind 80 % von ihnen nachhaltig geschützt. Wegen der starken Nachfrage wurde die Arbeit auf weitere Regionen in Kenia ausgeweitet, auch dort mit beeindruckenden Erfolgen.

Bereits lange, bevor der erste International Day of Zero Tolerance to Female Genital Mutilation von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, ist die auf die Abschaffung von FGM spezialisierte Nichtregierungsorganisation (NGO) Lebendige Kommunikation e.V. aus Fulda in enger Zusammenarbeit mit der Kisii-Ethnie in Kenia mit einer besonderen Strategie aktiv und hat durch deren Anwendung im Fulda-Mosocho-Projekt große Erfolge im Kampf gegen FGM eingefahren. Wichtiger Teil dieser Strategie: Faktenwissen! Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Klitoris werden vermittelt – Männer und Frauen der großen betroffenen Ethnie der Kisii in Kenia lassen sich darin ausbilden. Der gesellschaftliche Wandel: Flächendeckend wachsen Kisii-Mädchen nunmehr mit Klitoris zur ehrbaren Omoiseke (vollwertige Mitglieder der Gesellschaft) heran, die auch später von Kisii-Söhnen „heiratbar“ sind.

Zur Dimension: Jährlich werden laut UNICEF mehr als 3 Millionen Mädchen an ihren Genitalien verstümmelt – alle 11 Sekunden eins. Nach neuesten Studien sind es weltweit mindestens 200 Millionen von der Beschneidung betroffene Mädchen und Frauen. Durch Migration dringt das Problem FGM auch nach Europa. Dort sind ca. 500.000 Mädchen und Frauen betroffen und jährlich 180.000 bedroht. Für Deutschland gültige Erhebungen mit aktuellen Zahlen werden in Kürze zur Verfügung stehen, bisherige Schätzungen gehen von ca. 30.000 Mädchen/Frauen aus.

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