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100 Jahre jung – offizieller Auftakt zum Jubiläum der Caritas im Bistum Fulda

Der Caritasverband für die Diözese Fulda hatte eingeladen, und zahlreiche Menschen aus nah und fern, Vertreter aus dem Bistum, von der deutschlandweiten Caritas und anderer Wohlfahrtsverbände, Gäste aus Politik und Wirtschaft, viele Freunde, Unterstützer und Gönner der Caritas, natürlich auch unzählige Mitarbeiter und Ehrenamtliche, aber auch Menschen, die in den Caritas-Einrichtungen betreut werden und Unterstützung finden. Insgesamt weit über 500 Gäste konnten die drei Caritas-Vorstandsmitglieder Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, Malte Crome und Ansgar Erb im Stadtschloss zu Fulda begrüßen, nachdem zuvor der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen zu einem Festgottesdienst im Dom eingeladen hatte. Mit-Zelebranten waren u. a. Weihbischof Karlheinz Diez und Caritas-Präsident Dr. Peter Neher.

In seiner Predigt dankte Bischof Algermissen ausdrücklich allen Haupt- und Ehrenamtlichen der Caritas für ihren Dienst am Nächsten. Er unterstrich, dass in der heutigen säkularisierten Gesellschaft die Menschen der Caritas oft die entscheidende Verbindung der Kirche und ihrer Gemeinden zu den Menschen „draußen“ seien und der Kirche somit ein Gesicht gäben, „das menschlicher ist als jede Institution“.  Im Rahmen des Festgottesdienstes wurde auch feierlich ein Caritas-Banner gesegnet, das zukünftig bei hohen Festtagen seinen Einsatz haben soll.
Die weiteste Anreise der Gäste dann im Fürstensaal des Stadtschlosses hatte wohl eine kleine Delegation des Fuldaer Caritas-Schwesterverbandes Iwano-Frankiwsk hinter sich, deren Anreise aus der Ukraine 1.500 Kilometer betrug. Diese Gäste wurden – wie andere besondere Gäste auch – namentlich willkommen geheißen. Sodann stellten die Caritas-Vorstandsmitglieder die Arbeitsfelder der Caritas und deren Vertreter sowie auch betreute Personen vor. Eine Gruppe Jugendlicher aus der Kinder- und Jugendhilfe Haus Carl Sonnenschein in Fritzlar, die teilweise als minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland gekommen waren, ließen es sich nicht nehmen, ein eigenes Grußwort an die Festgemeinde zu richten und zu betonen, dass ihnen die Jugendhilfeeinrichtung der Caritas eine echte Heimat und Geborgenheit geboten habe.

Grußworte kamen von Sozialminister Stefan Grüttner aus Wiesbaden sowie dem Hausherren des Schlosses, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und dem Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide. Sozialminister Grüttner betonte bei seiner Ansprache, er sehe  in der Caritas einen wesentlichen Pfeiler und wichtigen Akteur sozialer Dienstleistungen in Hessen. „Als Organisation, die kirchliche Werte vertritt und vermittelt, kommt der Caritas eine besondere Bedeutung zu. Sie ist gelebte Verantwortung und praktizierte Nächstenliebe“, erklärte der hessische Regierungsvertreter. Heiko Wingenfeld unterstrich, dass der Fürstensaal des Schlosses genau der richtige festliche Ort sei, um den Geburtstag der Caritas zu feiern: Auch wenn die bereits fast 70 Jahre anhaltende Epoche der Bundesrepublik Deutschland geprägt sei von einer solidarischen Gemeinschaft und Rechtsansprüchen auf Hilfe für die Schwachen der Gesellschaft, sei die Caritas leider auch heute unverzichtbar, denn Menschen in Notlagen und mit Hilfebedarf werde es immer geben. Wingenfeld dankte im Namen der Stadt für die gute Kooperation der Caritas, die sich mit Mut jeder aktuellen Herausforderung der Zeit zum Wohle der Menschen in der Region stelle. Bernd Woide betonte, dass Hilfe eben mehr sei als nur Geld, um Not zu lindern. Hilfe bedeute auch Zuwendung und Begleitung, und genau da setze die Caritas-Arbeit an.

Einen geschichtlichen Rückblick auf die 100-jährige Entwicklung der Caritas zwischen Kassel und Hanau, Marburg und Geisa lieferte der Caritas-Aufsichtsratsvorsitzende Msgr. Elmar Gurk, der auf die besondere Situation der Zivilbevölkerung im Kriegswinter 1016/17 bei der Caritas-Gründung und auch auf die Parallelen hinwies, die sich etwa aus der Situation 1945 durch die in die Region strömenden Menschenmassen an Flüchtlingen und Heimatvertriebenen  und der Situation heute durch erneutes Aufkommen einer hohen Zahl von Flüchtlingen für die Caritas-Arbeit ergab. In seinem Festvortrag über „Die Herausforderungen der Caritas in Gegenwart und Zukunft“ analysierte wiederum Caritas-Präsident Prälat Dr. Peter Neher die augenblicklichen Herausforderungen von Kirche und Caritas und verwies ebenfalls im Zusammenhang mit der derzeitigen verstärkten Zuwanderung durch Flüchtlinge überwiegend aus Nahost und Afrika, den dadurch in Gang gesetzten gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und der von der Caritas in diesem Kontext übernommenen Aufgabe der gesellschaftlichen Integration durch Begleitung der Neuankömmlinge auf die aktuelle Kampagne der Caritas „Zusammen sind wir Heimat“, die dazu diene, notwendige Debatten zu führen, aber auch die Möglichkeiten und Chancen des Zusammenlebens sichtbar zu machen und dafür zu werben.

Die Moderation des Festaktes hatte der Fuldaer Hörfunk-Journalist Hermann  Diel inne, der locker und unterhaltsam durch den Nachmittag führte. Für den würdigen musikalischen Rahmen sorgte das Apollo-Trio Fulda mit Alexander Urvalov (Piano), Vladimir Pletner (Violine) und Jochem Fuchs  (Violoncello).

Kontakt: Caritasverband für die Diözese Fulda e. V., Wilhelmstr. 2, 36037 Fulda, Tel. 0661 / 2428-0, E-Mail info@caritas-fulda.de, www.caritas-fulda.de, www.100-jahre-caritas-fulda.de.

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